Was macht Kate Winslet nackt in Hitlers Badewanne?: Die Kinostarts der Woche

Nackig wird’s im Kino! Kate Winslet als Lee Miller oder Margaret Qualley als jüngere Version von Demi Moore. Auffällig werden aber auch James McAvoy als sonderbarer Familienvater und eine Studentin als Online-Camgirl. Lesen Sie hier die Meinung unserer Redaktion zu den Kino-Premieren dieser Woche.

1 Die Fotografin

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Lee Miller, die als Muse des Pariser Surrealisten-Zirkels um Man Ray bekannt wurde, ist in Erinnerung geblieben als einflussreiche Kriegsfotografin. 1945 begleitete sie die US-Truppen, die die Konzentrationslager von Buchenwald und Dachau befreiten.

„Ich mache lieber Fotos, als eins zu sein“, zieht Miller (Kate Winslet) in der Verfilmung ihres Lebens einmal Bilanz. Regisseurin Ellen Kuras erzählt ihre Geschichte konsequent aus der Perspektive ihrer zu Lebzeiten missverstandenen Hauptfigur.

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Winslet hat als Produzentin acht Jahre für die Verfilmung gekämpft. Leider füllt ihre faszinierende Biografie wieder nur ein konventionelles Biopic-Format aus. Wenigstens verleiht die Produzentin und Hauptdarstellerin der Inszenierung etwas Leben.

In ihren besten Momenten stürmt Winslet durch den Film; etwa als sie realisiert, dass die „Vogue“ ihre Bilder aus Dachau nicht zu veröffentlichen beabsichtigt, weil die Welt – so die Herausgeber – lieber mit der Vergangenheit abschließen will. Doch für eine Würdigung von Lee Millers Vermächtnis bleibt „Die Fotografin“ zu sehr den biografischen Eckdaten verhaftet. Andreas Busche

2 Speak No Evil

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Im Italienurlaub treffen Louise, Ben und ihre Tochter Agnes auf das südenglische Paar Paddy (James McAvoy) und Ciara mit ihrem Sohn Ant. Nachdem die US-Amerikaner von den Briten zunächst etwas genervt sind, kommen die Paare bei einem gemeinsamen Abendessen doch zueinander und freunden sich an.

Louise und Ben nehmen also gern die Einladung Paddys an, sie auf ihrem entlegenen Landsitz zu besuchen. Dort angekommen erfreuen sich die Amis zunächst an der Idylle, müssen aber bald feststellen, dass Paddy und Ciara ganz andere Vorstellungen von Gastfreundschaft oder Erziehung haben.

Regisseur James Watkins übersetzte den gleichnamigen dänischen Film, in dem Dänen auf Niederländer treffen, in die US-amerikanische Gedankenwelt.

Dass dabei dem klugen, gesellschaftskritischen Horror der Vorlage mit blinder Waffengewalt, Sex- und Rassismus geantwortet wird, führt den Trend der unnötigen Amerikanisierung filmischer Stoffe schon fast vor. Moralische Höhe hat hier der, der Tesla fährt. Na gute Nacht. Fabian Kurtz

3 The Substance

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Elisabeth Sparkle hasst, was sie im Spiegel sieht. Der Ruhm des ehemaligen Filmstars ist verblasst, die letzte Station ist eine Fitness-Show im Morgenfernsehen. Und ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag erfährt Elisabeth, dass ihr Sender eine jüngere Nachfolgerin sucht.

„The Substance“ der französischen Regisseurin Coralie Fargeat ist eine wenig subtile, aber umso effektvollere Satire auf den Schönheitskult und Ageism in der Unterhaltungsindustrie. Demi Moore ist die perfekte Besetzung für Elisabeth, die mit ihren 61 Jahren als Veteranin des beauty entertainment complex ja auch einiges dafür getan, die Biologie auszutricksen.

Der Film erinnert dabei an die Werke David Cronenbergs. Elisabeths jüngeres Alter Ego (Margaret Qualley) bahnt sich seinen Weg durch den Rücken, eine schöne Sauerei. Auch so zahlt Elisabeth für Sues pfirsichfrischen Teint einen hohen Preis, und es beginnt ein Kampf um Kontrolle über die Körper. Andreas Busche

4 Broke. Alone. A Kinky Love Story

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Flashback – zurück in die Coronazeit. Kunststudentin Sarah (Nora Islei) muss zwei Wochen in Quarantäne. Als sie in pinkfarbener Glitzerjacke und einem rosa Flamingofahrradhelm schwungvoll die Wohnung betritt, um zwei Wochen die eigenen vier Wände zu hüten, erwischt sie ihren Freund in flagranti beim Fremdgehen.

Selbstverständlich wirft sie diesen, als Landesmeisterin im Paintball, mit Farbpatronen raus. Der einzige Nachteil: Er hat das gemeinsame Geld nicht für die anstehende Miete, sondern für einen Online-Camgirl-Service ausgegeben. Nun heißt es, Kreativität an den Tag legen, um Geld zu verdienen.

Und was bietet sich da an? Sarah probiert sich selbst als Online-Camgirl. Was als wackeliger Bewegungsschlamassel beginnt, entwickelt sich zur Kunst- und Sexualtherapie.

Mit einem Menschengespür vom Feinsten spricht Sarah über Tabuthemen, die keine sein sollten. „Haters gonna hate“, deshalb geht sie ihren Weg. Provokant und etwas schräg findet sie dabei ihre neue Liebe. Ein Vergnügen für junge Erwachsene. Anna-Marie Petruck

5 Der schöne Sommer

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Ginia (Yle Vianello) ist neu in der Stadt. Es läuft ganz gut, die junge Schneiderin vom Dorf arbeitet in einem angesagten Modeatelier, sie wohnt mit ihrem Bruder in einer harmonischen WG, nur der erste Sex lässt auf sich warten. Dann lernt sie Amelia kennen, und plötzlich ist ihr Leben ein wilder Wirbel.

Amelia führt sie in die Künstlerszene von Turin ein, und Ginia ist verzaubert – von den freischaffenden Malern, dem nächtlichen Absinth unter freiem Himmel, vor allem von ihrer schönen neuen Freundin. Weibliches Begehren, polyamouröse Beziehungen, Emanzipierungsprozesse – das klingt absolut zeitgemäß.

Dabei stammt die Romanvorlage „La bella estate“ von Cesare Pavese aus den 1940er-Jahren. Die drei Romane hätten „mit der atemlosen Suche nach dem Geheimnis des Lebens und dem (…) jazzhaften Rhythmus“ nichts von ihrer Modernität verloren, hieß es vom Verlag anlässlich der Neuausgabe 2021.

Gilt jetzt für den Film leider nicht so ganz. Wir mäandern mit Ginia eher behäbig statt fiebrig und ohne Spannungskurve durch ihr Leben. Wer sich darauf einlässt, wird aber mit wirklich schönen Bildern belohnt. Antje Scherer

6 Samia

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Die Sportlerin Samia Yusuf Omar hat als neunjähriges Mädchen in Somalia um die Jahrtausendwende einen Traum: die schnellste Läuferin ihres Landes werden, vielleicht sogar der Welt.

Erstes wird sie noch erreichen, letzteres blieb ihr vom Schicksal verwehrt. Yasemin Şamderelis Biografie der Langstreckenläuferin ist ein bewegendes Porträt vom Leben und Leiden in der Splitterrepublik Somalia. Berührend ist dabei, dass Samia, ob als neunjährige oder 19-Jährige, auch das Lachen nicht verlernt.

Und so wird „Samia“ bei aller Tragik doch von einem Lächeln begleitet, das den gesamten Cast des Films, wie auch seine Landschaften, zu Gesichtern des Glücks werden lässt und dieser Geschichte das Antlitz verleiht, was sie ausdauernd erzählt: Hoffnung. Fabian Kurtz