Christian Spuck wird Intendant des Berliner Staatsballetts

Christian Spuck, zur Zeit Direktor des Balletts Zürich, übernimmt ab der Spielzeit 2023/24 die Intendanz des Berliner Staatsballetts. Spuck folgt auf die frühere Doppelspitze Sascha Waltz und Johannes Öhman, die im Januar 2020 zurücktraten, nach nur einem gemeinsamen Jahr als Co-Intendanten. Seitdem leitete Christiane Theobald das Berliner Staatsballett übergangsweise. Christian Spuck wird sie bereits ab der Spielzeit 2022/2023 beratend unterstützen.

Er wolle beim Staatsballett mit den wichtigsten Choreographen und Künstlern unserer Zeit zusammenarbeiten und das internationale Renommee der Compagnie festigen, erklärte Spuck.

Der Choreograf soll das Profil des Ensembles des Berliner Staatsballetts weiterentwickeln, heißt es in einer Pressemitteilung des Staatsballetts, und zwar sowohl national wie auch international. Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) begrüßt den Neuzugang: „Ich bin überzeugt davon, dass seine Wahl für Berlin und für das Staatsballett ein großer Gewinn ist“, so Lederer.

Sorge um die Zukunft des Staatsballetts

Das kurze Gastspiel von Waltz und Öhman an der Spitze des Berliner Staatsballetts war angesichts der Pläne, das Staatsballett auch als Ensemble für modernes Tanztheater zu etablieren, von Kritik aus der Compagnie und vom Publikum begleitet worden. Eine Online-Petition „Rettet das Staatsballett!“ erhielt fast 20 000 Unterschriften.

Christian Spuck, geboren 1969 in Marburg, absolvierte seine Tanz-Ausbildung an der John Cranko Schule in Stuttgart, wurde danach Mitglied des Stuttgarter Staatsballetts und dann dort Hauschoreograf. 2013 wechselte er als Direktor zum Ballett Zürich, das 2020 unter seiner Leitung als „Kompanie des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Er gewann im Laufe seiner Karriere etliche weitere Auszeichnungen.

Im März 2021 hatte seine Ballett-Inszenierung des Virginia Woolf-Klassikers „Orlando“ am Bolschoi Theater in Moskau Weltpremiere. Spuck hat auch mehrere Opern inszeniert. (Tsp mit dpa)