VfB-Ordner prügeln brutal auf Gästefans ein

Nach dem Bundesligaspiel zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach am Samstagabend ist es zu einem massivem Gewalteinsatz gegen Fans gekommen. Auf einem sieben Sekunden langen Video, das die „Fanhilfe Mönchengladbach“ auf Twitter geteilt hat, ist zu sehen, wie etwa zehn Ordner in gelben Jacken auf der Tribüne mit den Fäusten auf Stadionzuschauer einschlagen.

Ein Ordner tritt einen Mann, der versucht, sich mit den Armen vor Schlägen zu schützen, gezielt gegen den Kopf. Ein möglicher Auslöser für die Gewalt ist auf dem kurzen Video nicht zu erkennen. Die „Fanhilfe“ spricht in der dazugehörigen Erklärung von einem „absolut unverhältnismäßigen Gewalt-Einsatz der VfB-Ordner“. Es gab mehrere Verletzte. Vorausgegangen sei den Szenen ein Streit zwischen zwei Fans, „woraufhin die Ordner die Beteiligten aus dem Block schieben wollten“. Schon dabei seien die Ordner sehr hart vorgegangen, „ehe die Gewalt ohne Anlass und einseitig komplett eskalierte“.

Am Sonntag äußerte sich auch Borussia Mönchengladbach zu den Vorfällen und forderte eine „lückenlose Aufklärung“: „Die Bilder, die uns bisher vorliegen, sprechen nicht für ein angemessenes Vorgehen des Ordnungsdienstes. Da wird geprügelt, getreten, das ist rohe Gewalt und kein deeskalierendes Einschreiten“, schrieb der Verein bei Twitter.

Der VfB Stuttgart hatte sich am Samstag nicht zu den Vorfällen geäußert, kündigte bei Twitter jedoch an, die „Vorgänge aufzuarbeiten“. Am Sonntag veröffentlichte der Verein dann ein Statement auf der eigenen Homepage. „Der VfB Stuttgart distanziert sich von der Gewalt, die in einem im Netz verbreiteten Video zu sehen ist“, heißt es dort. Der Verein stehe schon in Kontakt zur Borussia und sammle Material sowie Zeugenaussagen. „Wir bitten um Verständnis, dass wir etwas Zeit brauchen werden, um ein möglichst lückenloses Bild zu erhalten“, schrieb der VfB zum weiteren Vorgehen. Die Polizei sagte der „Stuttgarter Zeitung“ am Samstag: „Nach unserem Kenntnisstand lösten Becherwürfe im Gästeblock den Einsatz der Ordner aus, darüber hinaus ist uns nichts bekannt.“ Am Sonntag teilte die Stuttgarter Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, dass das Videomaterial aktuell geprüft werde und gegebenenfalls Ermittlungen aufgenommen würden.

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Durch die pandemiebedingten Zuschauerbeschränkungen war es in letzter Zeit kaum zu Gewalt in den Stadien gekommen. Zuvor hatte es aber immer wieder – und das vereins- sowie ligaübergreifend – Beschwerden von Stadionzuschauern und Fanverbänden über unverhältnismäßige Härte von Ordnern und Sicherheitskräften gegeben.