Tödlicher Busunfall in Venedig: 21 Tote, 1 Deutsches Todesopfer! Wie kam es zu der Tragödie?
In Venedig kamen bei einem schweren Busunfall 21 Personen ums Leben. Unter den Todesopfern soll sich ein ein Urlauber oder eine Urlauberin aus Deutschland befinden. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
In der norditalienischen Stadt Venedig ereignete sich am Dienstagabend ein schweres Unglück. Bei einem Busunfall in der Metropole starben nach Angaben der zuständigen Präfektur insgesamt 21 Menschen, darunter auch ein Deutscher. Unter den Toten sind elf Ausländer. Unter den Opfern befinden sichvier Menschen aus der Ukraine, ein Franzose, ein Kroate sowie ein Paar aus Spanien und zwei Minderjährige aus Österreich, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos am Mittwochmorgen meldete.Nach dem Busunfall ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Wie konnte es zu dem tragischen Unfall kommen?
Busunglück in Venedig: 21 Menschen gestorben – 1 Deutsches-Todesopfer
Der hybrid-betriebene Bus war gegen 19.45 Uhr von der Brücke auf eine darunter verlaufenden Bahnstrecke gestürzt und hatte dann sofort Feuer gefangen. Nach ersten Angaben wurden auf der Straße keine Bremsspuren entdeckt, was als Hinweis auf einen Schwächeanfall des Fahrers gedeutet wurde. Auch der Zustand der etwa 70 Jahre alten Brücke soll überprüft werden. Aufklärung erhoffen sich die Ermittler von Überwachungskameras, die an der Stelle den Verkehr im Blick haben. Der Bahnverkehr musste stundenlang unterbrochen werden. Mindestens fünf der Todesopfer sollen aus der Ukraine kommen, andere aus Frankreich und Kroatien. Die Verletztenzahl liegt nach aktuellen Angaben der lokalen Behörden bei 15. Sie werden in nahe gelegenen Krankenhäusern behandelt – viele von ihnen demnach auf der Intensivstation. Unterdessen konnten bislang nur sieben der insgesamt 21 Todesopfer des Unglücks mit einem Campingplatz-Shuttle identifiziert werden.
Unfallursache unklar: Erlitt der Fahrer einen Schwächeanfall?
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Damit soll geklärt werden, warum der Bus am Dienstagabend bei der Fahrt aus der Lagunenstadt zurück aufs Festland von einer Brücke etwa 15 Meter in die Tiefe stürzte. Mehrere italienische Medien spekulierten, dass der Fahrer wegen eines Schwächeanfalls die Kontrolle über den Bus verloren haben könnte. Der Mann, ein 40 Jahre alter Italiener, kam ebenfalls ums Leben.
Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Shuttlebus eines Campingplatzes im Stadtteil Marghera. An Bord waren Tagesurlauber, die am Abend aus der Altstadt zurück aufs Festland wollten. Das Unglück ereignete sich etwa drei Kilometer vor dem Ziel. Der Fahrer hatte mehrere Jahre Berufserfahrung. “Wir sollten den nächsten Bus nehmen. Aber der kam nicht. Und dann haben wir es gehört”, erzählten junge deutsche Touristen, die ebenfalls auf dem Campingplatz waren, im Fernsehen. “Es ist eine Tragödie.”
Der Geschäftsführer des Busunternehmens, Massimo Fiorese, wurde vom italienischen Sender Rai mit den Worten zitiert: “Was wir wissen, ist, dass es eine feste Kamera auf der Brücke gibt. Aus dem, was ich auf den Bildern gesehen habe, sieht man den Bus mit weniger als 50 Stundenkilometern kommen. Man sieht die Bremslichter aufleuchten. Also hat er gebremst. Dann sieht man, wie das Fahrzeug sich an die Leitplanke lehnt, umkippt und herunterfällt.”
Annalena Baerbock zeigte sich nach Busunglück in Venedig betroffen
Von der Bundesregierung gab es für deutsche Opfer am Dienstagabend zunächst keine Bestätigung. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte lediglich mit: “Unsere Botschaft in Rom ist eingeschaltet und steht in Kontakt mit den italienischen Behörden, um zu klären, inwieweit deutsche Staatsangehörige betroffen sind.” Aus vielen Ländern kamen Solidaritätsbekundungen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf Englisch auf der Online-Plattform X: “Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden.”
Deeply saddened by the terrible bus tragedy in #Mestre ????????. In this night of grief, my thoughts are with the victims, their families and friends.
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) October 3, 2023
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni spricht von einer “schrecklichen Tragödie”
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich ebenfalls bestürzt. Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sprach von einer “schrecklichen Tragödie”. “Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte.” In der Region sollen die Flaggen an diesem Mittwoch vor allen staatlichen Gebäuden auf halbmast wehen.
Viele Venedig-Touristen kommen nur für wenige Stunden in die Lagunenstadt und kehren dann aufs Festland zurück – mit dem Auto, mit dem Bus oder mit der Bahn. Dort sind die Preise niedriger. Im Jahr zählt Venedig – eines der bekanntesten Urlaubsziele der Welt – mehr als fünf Millionen Besucher. In der Hochsaison sind häufig mehr als 100 000 Fremde gleichzeitig in der Stadt. Vom nächsten Jahr an will die Stadt von Kurzbesuchern, die nicht über Nacht bleiben, an bestimmten Tagen fünf Euro Eintritt verlangen.
Lesen Sie auch:Mann rast auf Ehefrau (19) und Baby (1)! Mutter des Kindes jetzt verstorben
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/news.de/dpa