„Tarifzone Liebe“: Die BVG bringt ihr eigenes Musical in den Admiralspalast
Die Marketing-Beauftragten der BVG haben mal wieder zugeschlagen. Seit Jahren macht den Berliner Verkehrsbetrieben in Sachen Cringe keiner was vor, nicht mal die Deutsche Bahn kann da mithalten („Was braucht man, um Deutsche Bahnstrecken zu bauen? – Schotter.“)
Nach umgedichteten Hymnen wie „Is mir egal“ (2015), „Ich fahr allein, allein“ (2021), oder „BVG – neu entdeckt“ (2022), die in den Berlinern warme Gefühle für ihre Öffis wecken sollten, folgt nun eine neue Eskalationsstufe in der Öffentlichkeitsarbeit: ein einstündiges Musical, das im Dezember im Admiralspalast auf die Bühne gebracht wird.
Zusammenarbeit mit Jung von Matt Hamburg
„Tarifzone Liebe – die Gefühle fahren Straßenbahn“ heißt die Produktion, die mit der Kreativagentur Jung von Matt Hamburg entwickelt wurde. Erzählt wird laut der BVG „die Liebesgeschichte zwischen der Straßenbahn Tramara und ihrem Fahrgast Alexander“, die Inszenierung setze in der Vorweihnachtszeit ein starkes Zeichen für den respektvollen Umgang miteinander und gegenseitige Wertschätzung. Regie führt Christoph Drewitz („Ku’damm 56“, „Romeo & Julia“), Tramara wird gespielt von Jeannine Wacker (bekannt aus „Wicked“). Prominente Überraschungsgäste sind angekündigt.
Die Frage, wieso die konkurrenzlose BVG eigentlich so viel Geld und Aufwand ins Marketing steckt, drängt sich natürlich schon länger auf. Wäre dem Image nicht zum Beispiel mit gut funktionierendem Kerngeschäft besser gedient?
Dass dem „schrägen Humor“ der BVG allerdings einige Menschen durchaus etwas abgewinnen können, darauf lassen die zahlreichen Klicks und Likes im Netz schließen, die in der Pressemitteilung des Unternehmens freilich nicht unerwähnt bleiben. Ab dem 7. November um 10 Uhr können Tickets für die Shows am 4. und 5. Dezember erworben werden. Erwachsene zahlen 29 Euro, Kinder bis 14 Jahre die Hälfte. Alle Infos gibt es unter BVG.de/Musical.