Spalletti folgt Mancini als Nationaltrainer Italiens: Napoli-Klausel überschattet Verpflichtung
Die Verpflichtung von Luciano Spalletti als Trainer der italienischen Fußball-Nationalmannschaft wird überschattet von Streitigkeiten über eine Vertragsklausel der SSC Neapel. Italienische Medien sahen nach der Verkündung einer Einigung zwischen Spalletti und dem Fußballverband FIGC von Freitag gar einen Rechtsstreit aufziehen, der vor Gericht landen könnte.
Hintergrund ist, dass Spalletti nach dem Meistertitel Napolis in der Serie A angekündigt hatte, den Verein zu verlassen und eine Pause einzulegen – trotz eines Vertrages bis 2024. Neapels Vereinspräsident Aurelio De Laurentiis stimmte einem Sabbatical zu. Spalletti gab seinerseits an, in der nächsten Saison kein anderes Team zu betreuen. Die genauen Details der Vereinbarung sind nicht bekannt. Italienische Medien berichten aber übereinstimmend, dass für eine neue Trainer-Tätigkeit in der Saison 2023/2024 eine Strafzahlung fällig werden soll – laut den Berichten in Höhe von mehreren Millionen Euro.
Napolis Clubpräsident Aurelio De Laurentiis schrieb vor wenigen Tagen in einer Mitteilung, die italienische Medien verbreiteten: „Als ich ihm (Spalletti) die Möglichkeit gab, seinen Vertrag nicht zu erfüllen, verlangte ich Garantien für die Einhaltung dieses Sabbaticals, einschließlich einer Strafe für den Fall, dass er seine Verpflichtung nicht erfüllt.“ Die Tageszeitung „La Stampa“ schrieb am Samstag, dass sich die Strafe monatlich um 250 000 Euro verringere. Mit Spallettis vereinbarten Start am 1. September würde bereits eine halbe Million Euro weniger fällig.
Im Vordergrund steht nun die Frage, ob die Klausel auch im Fall der Verpflichtung als Nationalcoach gilt. Davon dürfte am Ende abhängen, ob die Strafe am Ende gezahlt werden muss – von Spalletti oder vom Fußballverband. Letzterer konzentrierte sich bei Bekanntgabe der Einigung am Freitag auf die guten Nachrichten. „Die Nationalmannschaft brauchte einen großartigen Trainer“ und er sei glücklich, dass Spalletti zugesagt habe, sagte FIGC-Präsident Gabriele Gravina laut Mitteilung. (dpa)