Söders Sicherheitskonzept für das Deutschland-Spiel
Für die deutsche Nationalmannschaft beginnt heute die Europameisterschaft mit dem ersten Vorrundenspiel gegen Frankreich (21 Uhr, ZDF).
„Es ist an alles gedacht“, resümierte CSU-Chef Söder bei dem Lokalaugenschein im Stadion am Montag und meinte, die 14 500 auf den Rängen zugelassenen Fußball-Fans könnten „mit gutem Gewissen“ der schweren sportlichen Aufgabe gegen den Weltmeister entgegenfiebern.
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Es ist also alles angerichtet für ein Fußball-Fest unter Pandemiebedingungen. EM-Botschafter Philipp Lahm freut sich auf die Turnieratmosphäre. Dass trotz der langsam aufkommenden Euphorie weiterhin viele Covid-Regeln einzuhalten sind, darauf pochten Söder und Oberbürgermeister Dirk Reiter: „Passt ein bisschen auf euch auf und auf die anderen. Dann kann man auch toll miteinander feiern.“
Um zum Stadion zu gelangen, bitten die Veranstalter die Zuschauer, mit dem Auto zu kommen. So sollen übervolle U-Bahnen verhindert werden. Parkplätze kann man online buchen.
Die Stadionregeln
- Jedem Fan wurde ein halbstündiges Zeitfenster mitgeteilt, in dem er das Stadion betreten muss.
- Nur getestete, geimpfte oder genesene Personen dürfen rein.
- Überall in der Arena – also auch auf dem Sitzplatz – ist eine Maske zu tragen. Nur beim Essen und Trinken darf sie abgenommen werden.
- Es gibt keinen Alkohol.
- Spezielle Aufpasser (Covid-Stewards) werden auf den Rängen kontrollieren.
- So weit wie möglich ist von Körperkontakt etwa beim Torjubel abzusehen.
So soll der Mindestabstand eingehalten werden: Warteschlangenmanagement mit Markierungen am Boden oder entsprechenden Absperrbändern, Wegeleitung zur Vermeidung unnötiger Kreuzungen von Personen mit getrennten Ein- und Ausgängen, Auf- und Abgängen und Einbahnstraßensystem, wo möglich.
Alle Kioske und Toiletten im Stadion sind geöffnet, um Warteschlangen und Gedränge zu vermeiden. „Wir haben alles im Vorfeld getan, damit die Menschen sich nicht im Stadion oder im Umfeld anstecken“, sagte der Oberbürgermeister. Nachdem Bayern und München lange besonders zurückhaltend beim Zuschauer-Thema war und der UEFA noch vor Wochen keine Garantie geben wollten, soll die Vorsicht gewahrt bleiben.
1000 zusätzliche Polizisten in der Innenstadt
Größere Sorgen als im Stadion haben die Politiker und die Polizei mit Blick auf die Innenstadt, wo es eher zu Menschenansammlungen kommen könnte – etwa Jubel-Autokorsos auf der Leopoldstraße. Zusätzlich rund 1000 Beamte setzt die Polizei in der Stadt am Dienstagabend ein. Pyrotechnik und Autokorsos sind aber eigentlich verboten.
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Die Veranstalter finden, man kann sich nicht noch besser vorbereiten als auf die drei Gruppenspiele und das Viertelfinale. Reiter sprach von der „bestbegleiteten Großveranstaltung seit Jahrzehnten“. Neben dem Coronavirus soll es kein weiteres Gefahrenpotenzial geben. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verkündete nach dem Austausch auch mit ausländischen Sicherheitsdiensten: „Ich will ausdrücklich betonen, dass es gegenwärtig keine Hinweise auf irgendwelche konkreten Gefährdungen, Anschläge oder dergleichen gibt.“
In den Biergärten gilt: große Fanfeste sind verboten, gemeinsames gucken im Biergarten und Kneipen schon. In Biergärten mit mehr als 1000 Plätzen müssen negative Tests vorgelegt werden. Und auch hier gilt: keine überschwänglichen Emotionen.
Wer gegen die Auflagen verstößt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro geahndet werden.