Schauspieler Dieter Mann ist tot

Der Schauspieler Dieter Mann ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 80 Jahren, wie seine Frau der Deutschen Presse-Agentur in Berlin bestätigte. Mann war mehrere Jahre Intendant des Deutschen Theaters in Berlin. Jahrzehnte stand er auf Theaterbühnen, mitgespielt hat er auch in Filmen wie dem Kriegsdrama „Der Untergang“.

Der Bundesverband Schauspiel hatte ihn 2020 für sein Lebenswerk ausgezeichnet. „Seine Liebe zur Genauigkeit und zum Denken“, so hieß es damals, machten ihn zum Publikumsliebling. Gelobt wurde sein sensibles, ernstes, präzises, unaufgeregtes und analytisches Spiel – im Theater genauso wie im Film, Fernsehen oder Hörfunk.

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Geboren wurde Dieter Mann am 20. Juni 1941 in Berlin. Anfang der 1960er Jahre studierte er im Ostteil der Stadt an der Staatlichen Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Noch während seines Studiums wurde er am Deutschen Theater verpflichtet.

Mit seiner Interpretation des Edgar Wibeau in Ulrich Plenzdorfs Theaterstück „Die neuen Leiden des jungen W.“ wurde Mann in den 1970ern zu einem der beliebtesten Schauspieler der DDR. Seine Bandbreite reichte von Burleskem wie Kaisers „Zwei Krawatten“, über Philosophisches wie Botho Strauß’ „Odysseus“ bis zu Tragischem wie Lessings „Nathan der Weise“. In seiner 2016 erschienenen Autobiographie „Schöne Vorstellung“ hat Mann seine Arbeitshaltung auf den Punkt gebracht: denken, mitfühlen, mitteilen.

Von 1984 bis 1991 führte er das Theater dann schließlich als Intendant. Er holte Regisseure wie Frank Castorf und Heiner Müller ans Haus. Später konzentrierte er sich wieder auf das Schauspielen, bis 2006 blieb er Ensemblemitglied am Deutschen Theater. Als vielgelobter Sprecher nahm Mann auch zahlreiche Hörbücher auf. (dpa)