Schwere Vorwürfe gegen Andreas S.: Wollte der mutmaßliche Polizisten-Mörder einen Jäger überfahren?
Die Nachrichten über den mutmaßlichen Polizisten-Mörder von Kusel reißen auch knapp eine Woche nach dem Tod zweier Polizisten nicht ab. Nun behauptet ein Zeuge, dass der Kusel-Verdächtige Andreas S. ihn angeblich überfahren wollte.
Andreas S. steht im Verdacht, zwei Polizisten bei einer Verkehrskontrolle in Kusel getötet zu haben. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Es sind schwere Vorwürfe, die ein Jäger gegen den mutmaßlichen Polizisten-Mörder Andreas S. erhebt. Bereits seit Jahren soll der Tatverdächtige von Kusel nachts durch die Wälder geschlichen sein und in fremden Revieren nach Wild gejagt haben. Beweise dafür gab es jedoch nie. Zumindest bis jetzt. Denn nun meldet sich ein angeblicher Zeuge zu Wort, der Andreas S. bereits vor Jahren auf frischer Tat ertappt haben will.
Jäger behauptet: Polizisten-Killer Andreas S. wollte ihn überfahren, nachdem er ihn beim Wildern überrascht hatte
Im Gespräch mit dem “Spiegel” berichtet Jäger Michael B. von seiner angeblichen Begegnung mit Andreas S. im September 2017. Wie das Nachrichtenmagazin schreibt, habe B. gerade an einer Wiese gesessen, als ein weißer Bus an ihm vorbeifuhr. Seinen Aussagen zufolge sei schon damals bekannt gewesen, dass ein Wilderer im Revier sein Unwesen treibt.
“Spiegel”-Bericht: Michael B. sprang im letzten Moment zur Seite
Als der Jäger kurz darauf plötzlich Schüsse hört, macht er sich auf die Suche nach dem Unbekannten. Auf der Suche nach dem Schützen stößt der Jäger erneut auf den Bus. Als B. sich dem Fahrzeug nähert, fährt der Bus plötzlich auf ihn zu, behauptet der Jäger. Michael B. konnte eigenen Angaben zufolge gerade noch zur Seite springen. “Ich habe mit meiner Kopflampe in den Wagen reingeleuchtet, da habe ich ihn gesehen”, sagt B. dem “Spiegel”.
Zeuge stellt Strafanzeige – Alibi rettet Andreas S. vor Verfahren
Später habe B. dann ein Reh ganz in der Nähe gefunden. Er habe daraufhin Strafanzeige gegen Andreas S. gestellt, schreibt der “Spiegel”. “Wir waren aufgeregt, weil wir endlich wussten, wer da wildert”, berichtet B. Allerdings, so der Jäger weiter, wurde das Verfahren eingestellt. Zeugen hatten Andreas S. ein Alibi verschafft.
So soll der Polizisten-Killer die Behörden ausgetrickst haben
Noch immer wird darüber spekuliert, ob Andreas S. überhaupt noch einen gültigen Jagdschein hatte. Der Deutsche Jagdverband soll ihm diesen aberkannt haben, weil es diverse Hinweise auf Verstöße gab. Offiziell bestätigt wurden derartige Angaben bislang jedoch nicht. Nach Angaben des “Spiegel” könnte Andreas S. die Behörden verwirrt haben, indem er sich immer wieder in anderen Landkreisen angemeldet hat. Laut “Spiegel” sei seine Akte mit jedem Umzug an eine andere Waffenbehörde weitergegeben worden. Aus diesem Grund habe niemand einen wirklichen Überblick über Andreas S. Jagd-Aktivitäten gehabt, so ein Landratsmitarbeiter.
Neben Andreas S. ermittelt die Polizei auch gegen Florian V. als mutmaßlichen Komplizen. Er jedoch bestreitet die Beteiligung am Polizisten-Mord. Sein Anwalt hatte daraufhin erklärt, dass Florian V. “zu Unrecht in Haft” sitzen würde. Die beiden Männer stehen im Verdacht, zwei Polizisten während einer Verkehrskontorolle getötet zu haben.
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sba/news.de