Rücktritt von Toni Kroos hat „absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun“
Nach 106 Länderspielen beendet der frühere Weltmeister Toni Kroos seine Karriere in der Fußball-Nationalmannschaft. Das teilte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler des spanischen Rekordmeisters Real Madrid am Freitag mit. „Die Entscheidung steht, sie ist unwiderruflich“, sagte Kroos in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“.
Es sei „immer so, dass nach Turnieren logischerweise gewisse Resümees gezogen werden“, sagte Kroos. Er habe sich auch schon vor der EM Gedanken gemacht und die Entscheidung bereits vor dem Turnier getroffen.
„Es ist nicht so, dass ich nach dem Turnier aufgewacht bin und gesagt habe: „Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken“, sagte Kroos und berichtete im Gespräch mit seinem Bruder Felix davon, dass er schon 2018 darüber nachgedacht habe, seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Dies habe „absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun gehabt“, er habe „rational nachgedacht“, begründete Kroos.
Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen und Ereignisse rund um die Europameisterschaft live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Als „sehr, sehr bitter“ hatte Kroos das Aus des Nationalteams im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen England bezeichnet. Unmittelbar danach war auch über die Zukunft des Routiniers diskutiert worden. Kroos war in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes immer einer der wichtigsten Ansprechpartner für den aus dem Amt geschiedenen Bundestrainer Joachim Löw, sah sich aber auch häufig Kritik ausgesetzt. Kein Feldspieler kam häufiger oder länger zum Einsatz unter Löw als der Mann mit der Nummer acht.
2014 wurde der in Greifwald geborene Kroos mit der DFB-Elf in Brasilien Weltmeister, viermal war er Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern (2013) und Real Madrid (2016-2018). Er war Club-Weltmeister, deutscher und spanischer Meister, dazu Pokalsieger.
Dies sei „eine Entscheidung für die Familie und für mich, weil es mir auch gut tut, dass ich mehr bei der Familie bin“, sagte Kroos. Er sei „sehr gerne Nationalspieler“ gewesen, „aber das auch immer mit dem großen Laster gepaart, nicht bei der Familie zu sein“. (dpa)