Polizisten-Mord von Kusel: Neue Details zur Tatnacht – Andreas S. lud vor jedem Schuss nach!
Elf Tage nach den Polizistenmorden von Kusel fördern die Ermittlungen immer neue Details zutage. Gegenüber der Polizei enthüllte einer der beiden Tatverdächtigen nun, was wirklich in der Tatnacht am 31. Januar geschah.
Polizisten-Mörder Andreas S. musste vor jedem Schuss nachladen. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Im Fall der erschossenen Polizisten im pfälzischen Kusel sind weitere Details über den 38-jährigen Verdächtigen Andreas S. bekannt geworden. Im Gespräch mit der Polizei schilderte Florian V. (32), der zweite Tatverdächtige im Fall Kusel, wie kaltblütig Andreas S. während der Tat vorging. Wie sein Anwalt im Gespräch mit “Focus” berichtet, belastet er seinen Kameraden im Mordfall der beiden getöteten Polizisten schwer.
Polizisten-Mord von Kusel: Tatverdächtiger Florian V. belastet Andreas S. schwer
Er behauptet, dass er sich gerade auf einer nahen Wiese um einen getöteten Hirsch gekümmert habe, als die Polizisten am 31. Januar um 04.20 Uhr den Wagen der Wilderer kontrollierten. Andreas S. habe dann die Polizisten Yasmin B. (24) unter dem Vorwand, seinen Jagdschein im Wagen zu haben, zum Transporter gelockt. Dort soll Andreas S. nach einer Schrotflinte gegriffen und der Polizistin in den Kopf geschossen haben, behauptet Florian V..
Polizisten-Mörder musste vor jedem Schuss nachladen – So kaltblütig soll Andreas S. die Polizisten getötet haben
Danach soll S. das Feuer auf ihren Kollegen Alexander K. (29) mit einem Einzellader-Gewehr eröffnet haben. Der schoss zurück und feuerte das Magazin seiner Dienstpistole leer, traf dabei jedoch nur den Transporter der Wilderer. “In einer Stresssituation können 14 Schuss in vier Sekunden abgegeben worden sein”, erklärt ein Schießtrainer der Polizei gegenüber “Bild”. Der Betreiber eines Wildhandels traf den Oberkommissar insgesamt viermal, auch im Kopf, heißt es. Dabei musste S. nach jedem Schuss nachladen, wie “Focus” aus Justizkreisen erfahren haben will. “Ein erfahrener Schütze braucht dafür maximal zweieinhalb Sekunden”, zitiert “Bild” den Schießtrainer. Als Jäger hatte S. reichlich Erfahrung damit, im Dunkeln schnell auf bewegliche Ziele zu schießen.
Nach den Morden habe Andreas S. noch verzweifelt nach seinem vermissten Ausweis gesucht. “Finde meinen Ausweis! Sonst lege ich dich neben die zwei”, soll S. seinem Komplizen gedroht haben. Am Ende seien die beiden ohne die Papiere vom Tatort geflüchtet.
Florian V. bestreitet Tatbeteiligung
Im Gespräch mit der Polizei soll Florian V. immer wieder betont haben, dass er noch nie mit einer scharfen Waffe geschossen habe. Seinen Aussagen zufolge konnte er aber nicht mehr eingreifen, um die Morde zu verhindern. Wie “Focus” weiter erfahren haben will, haben die bisherigen Schmauchspuranalysen durch die Behörden keinen Beleg erbracht, der die Aussage von Florian V. in Zweifel zieht.
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sba/loc/news.de/dpa