Neues Motto gegen alte Probleme mit Olympia

Schneller, höher, stärker“ ist Thomas Bach nicht mehr genug. Und so hat das Internationale Olympische Komitee auf Vorschlag seines Chefs das olympische Motto kurzerhand in „schneller, höher, stärker – gemeinsam“ geändert. Klingt doch gleich viel freundlicher.

Für Gemeinsamkeit stand die olympische Bewegung zuletzt eigentlich zuverlässig nur dann, wenn es darum ging, noch mehr Geld mit den Leistungen ihrer Athleten zu verdienen. Ansonsten waren die Interessen Einzelner schon mal wichtiger als die Sache selbst.

Auch deshalb wirkt der Versuch von Thomas Bach, noch vor den Tokio-Spielen den olympischen Geist zu beschwören, einigermaßen bemüht. Wie so vieles in den vergangenen Wochen und Monaten. Olympia hat gerade nicht den besten Ruf, das olympische ist fast zum gallischen Dorf geworden – nur, dass dem IOC in Tokio die Rolle des Aggressors und nicht die des Angegriffenen zuteil wird.

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Denn Drumherum gibt es nur wenige, die verstehen können, warum ein Sportspektakel gerade in dieser Zeit mit aller Macht durchgezogen werden muss. Thomas Bach will zumindest seine Sportler um sich scharen, für die Olympia immer noch die Welt bedeutet. Es ist ein durchsichtiges Manöver, aber viel mehr bleibt dem IOC gerade nicht übrig. Wenigstens die eigenen Reihen sollen geschlossen bleiben, Gegenwind gibt es schon genug.

Statt „schneller, höher, stärker – gemeinsam“ hätten viele Japaner vermutlich ein Motto favorisiert, in dem es heißt: „schneller, höher, stärker – verantwortungsbewusst“. Aber wozu bräuchte es dann noch das IOC?