Nahost-Konflikt bei der Berlinale: „Es ist, als bombardiere ich mich selbst“
Bahira Ablassi hat müde Augen, als sie in der Hotellobby wartet. Im Fahrstuhl hinauf zum Interview-Zimmer zeigt sie ein Handyvideo von ihrer letzten Nacht. Mit der Filmcrew von „Shikun“ war die Schauspielerin in einer Berliner Bar, in der Menschen aus aller Welt tanzten. „Es war ein Moment der Hoffnung“, sagt die 29-Jährige aus Tel Aviv. Wie viel Hoffnung hat die junge Generation im Nahen Osten noch? Bahira Ablassi kann davon erzählen. Beim Gespräch lässt sie die Jacke an, ihr ist kalt.
Frau Ablassi, wie hat sich das Leben in Israel verändert?
Ich kann mich an nichts in meinem Leben erinnern, dass so war wie die Lage jetzt. Wir kennen den Krieg und die Gewalt schon lange. Aber zum ersten Mal merke ich: Die Menschen um mich herum verändern sich. Sie verlieren ihren Glauben an das Gute. Eine Zukunft in Frieden – viele hoffen nicht mehr darauf. Das ist schlimm.