Nach Vorwürfen der Steuerhinterziehung: Bundesligist SC Potsdam drohen hohe Nachzahlungen

Dem SC Potsdam drohen hohe Nachzahlungen im sechsstelligen Bereich an Sozialversicherung und Finanzamt. Ergebnisse einer unabhängigen Wirtschaftsprüfung haben zuvor bestehende Vorwürfe eines Rechtsgutachtens bestätigt. „Die Lage ist ernst und angespannt. Es geht um alles“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Stephan Goericke der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch).

Bei der Prüfung der Jahre 2021 und 2022 habe der Verein sowie die Tochtergesellschaft Sport Consult Potsdam GmbH Verträge der Volleyballspielerinnen so gestaltet, dass Sozialabgaben und Steuerzahlungen vermieden wurden. Den Volleyballerinnen droht nach zwei Vizemeisterschaften in den beiden vergangenen Spielzeiten im schlimmsten Fall der Lizenzentzug für die ab dem 7. Oktober beginnende Bundesliga-Saison. Das Präsidium und der gesamte Verwaltungsrat sollen am kommenden Montag vollumfänglich informiert werden.

Bereits zuvor wurde Toni Rieger, ehemaliges Vorstandsmitglied und Sportdirektor der Volleyballerinnen, entlassen. Dem Geschäftsführer der Sport Consult Potsdam GmbH wurden bei einer Betriebsprüfung des Finanzamtes mutmaßlich rechtswidrige Vorgänge bei der Vertragsgestaltung vorgeworfen, wodurch es zur Wirtschaftsprüfung kam.

SC-Präsident Andreas Klemund setzt auf die Stärke des mit 5000 Mitgliedern größten Vereins in Brandenburg mit seinen vielen Abteilungen: „Die Lage ist schwierig, aber nicht hoffnungslos.“ (dpa)