Keine Chance bei Radiohead und Kraftwerk: Aber für diese sechs Konzerte in Berlin gibt es noch Karten

Eigentlich gehört hier eine Ankündigung für die vier Konzerte der wohl einflussreichsten Band des frühen 21. Jahrhunderts hin. Doch alle Karten für Radiohead in der Uber Arena (8./9./11./12.12.) waren ratzfatz weg.

Auch für die beiden Auftritte der vermutlich einflussreichsten (deutschen) Band des späten 20. Jahrhunderts, Kraftwerk, in der Uber Eats Music Hall (9./10.12.) gibt es keine Tickets mehr.

Kein Grund, zu Hause zu versauern. Wir empfehlen Metal-Mummenschanz, oberpfälzischen Partyrap, Folkpop aus London und unbeugsame Liedermacher. Headbangen zum Fest gibt es auch, und wer es sanfter mag, wird von hanseatischen Balladenkönigen verwöhnt.

Dies sind unsere Konzerttipps für die kommende Woche.

1 Cradle Of Filth

Respekt verschaffte sich die personell mehrfach durchrotierte Band um den charismatischen Schreihals Dani Filth durch die Virtuosität und Kompromisslosigkeit ihrer diamantharten Extreme-Metal-Epen.

Ihr 14. Album „The Screaming of the Valkyries“ stellen die Altmeister des Mummenschanzes nun in Berlin vor. (wun)

2 Emil Bulls

Kräftige Stimme und wildes Haar: Der Liedermacher Wenzel.

© imago images/VIADATA

In wenigen Bereichen hat die Wiedervereinigung so wenig funktioniert wie im Pop. Auch 36 Jahre nach dem Mauerfall gibt es Musiker, die im Osten quasi weltberühmt sind und im Westen nahezu unbekannt.

Einer dieser Helden des Ostens ist Hans-Eckardt Wenzel, kurz Wenzel. Wie der singende Baggerführer Gundermann, ebenfalls Jahrgang 1955, testete der in Wittenberg aufgewachsene Liedermacher die Grenzen des in der DDR gerade noch Erlaubten aus.

Wenzel machte Musikkabarett, subversives Clowns-Theater und erholte sich als vorbestrafter Krankenwagenfahrer in Nicaragua von einem Magendurchbruch.

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Die Maueröffnung empfand er als Staatsstreich, der Hoffnungen auf eine Reform der DDR zunichtemachte. Seine Renitenz hat sich der 70-Jährige „mit der kräftigen Stimme und dem wilden Haar“ (Andreas Dresen) bis heute bewahrt. (wun)

4 Revolverheld

Diese Art des Songwritings, gern in Balladenform, steht in Deutschland oft unter Kitsch-Anfangsverdacht. Aber warum sollten vier Hamburger Jungs nicht ähnliche Stilmittel verwenden wie jene, mit denen Coldplay Welterfolge feiern?

Zumal Revolverheld ihre Wurzeln nicht vergessen haben: Ihr letztes Album „R/H/1“ erschien 2024 ausschließlich analog im Paket mit einem Konzertticket für eine Clubtour.

Eine klassische Indierock-Strategie, mit der sich heutzutage auch die ganz Großen wie Die Ärzte oder Element Of Crime schmücken. (wun)

In der Ruhe liegt die Kraft: Das britische Duo Flyte.

© Katie Sylvester

Wer sagt eigentlich, dass guter Pop zu neuen Ufern aufbrechen muss? Die Musik der Band Flyte zum Beispiel, ein Projekt der seit Kindertagen befreundeten Londoner Will Taylor und Nicolas Hill, zeichnet sich durch eine fast provozierende Unaufgeregtheit aus.

Die Songs von Flyte klingen mal nach dem norwegischen Stubenhocker-Folk von Kings Of Convenience, mal nach der idiosynkratischen Melancholie der Shins, manchmal auch nach alten Helden wie Fleetwood Mac.

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Macht bei Omi mal Pause von der Partysause: Timo Grabinger allias Tream.

© Trinity/Promo

Zwischen Partyschlager, Atzenrap und Rummeltechno hat sich im deutschen Pop ein ganz eigenes Biotop voll schillernder Acts ausgebildet.

Auch Timo Grabinger aus dem oberpfälzischen Büchelkühn ging eines Tages auf, dass eine Karriere als Partyrapper mehr Fun bringen könnte als die Ausbildung zum Koch im elterlichen Hotelbetrieb.

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