Jazzpianistin und Komponistin : US-amerikanische Musikerin Carla Bley gestorben
Die US-amerikanische Jazzpianistin und Komponistin Carla Bley ist an den Folgen eines Hirntumors gestorben, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf ihren langjährigen Partner Steve Swallow berichteten. Sie starb im Alter von 87 Jahren, nördlich von New York.
In ihren Kompositionen verband Carla Bley („Escalator over the Hill“) mitunter auf ironisierende Weise Elemente aus Jazz, Rock und europäischer Moderne.
Die Musikerin hinterlässt ein musikalisches Erbe, das von filigranen Kammerstücken bis zu mächtigen Fanfaren reicht. Bley wurde früh als Vorreiterin der Avantgarde gefeiert, wobei diese Bezeichnung mehr ihre kreative Einstellung als die konkrete Struktur ihrer Werke betraf. Beobachter lobten ihr Spiel mit tonalen Harmonien und konventionellen Rhythmen.
Als Arrangeurin ihrer Bigband und für Charlie Hadens Music Liberation Orchestra war Carla Bley, die im Alter von 20 Jahren von Oakland nach New York kam, lange eine Virtuosin im Anrauen geschmeidigen Materials, bevor sie Ende der siebziger Jahre ihre persönliche Art von easy listening entwickelte.
Trotz klarer musikalischer Grenzen überraschte und provozierte Bley, die weitgehend Autodidaktin war, häufig. In einer 2011 erschienenen Biografie wurde ihre Musik als Mischung aus „volksnah und hochkultiviert, zugleich greifbar und geheimnisvoll, eine Balance von Heiterkeit und Melancholie, mit Augenzwinkern und Tiefe“ bezeichnet. (dpa/Tsp)