Der Hamburger SV kann nicht mehr gewinnen

Der Hamburger SV hat kaum noch realistische Chancen auf den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Die Norddeutschen trennten sich am Donnerstagabend im heimischen Volksparkstadion vom Karlsruher SC 1:1 (0:0) und haben drei Spieltage vor Schluss der Zweiten Liga fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Greuther Fürth. Zudem sitzt den drittplatzierten Hamburgern Holstein Kiel im Nacken mit drei Spielen und lediglich zwei Punkten weniger als die Hamburger. Simon Terodde erzielte gegen den KSC das Führungstor für die Gastgeber per Handelfmeter (56. Minute); Daniel Gordon glich per Kopf postwendend aus (57.).

Der HSV setzte seine desolaten Leistungen in der Rückrunde fort. Seit fünf Spielen ist das Team ohne Sieg, in den vergangenen zwölf Partien schaffte der HSV nur zwei Punkte-Dreier und stürzte von seiner komfortablen Position nach starker Hinrunde ab.

Gegen die Karlsruher spielten die Hanseaten nur 30 Minuten überlegen, gingen da resolut in die Zweikämpfe und wirkten entschlossener als zuletzt. Doch es fehlte häufig an Präzision. Nach anfänglicher Druckphase ließen die Hamburger nach. Die Gäste, die mit acht Saisonsiegen zu den stärksten Auswärtsmannschaften der Liga zählen, verzichteten auf frühes Pressing und ließen den Gastgebern viel Raum. So hatten die Hamburger mehr Spielanteile, ohne jedoch zu guten Chancen zu kommen. Der KSC hätte dagegen durch Marvin Wanitzek in Führung gehen können (33.) – doch er verzog knapp.

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Trainer Daniel Thioune hatte verstärkt auf erfahrene Kräfte gesetzt, denen er bei der nervlichen Belastung im Aufstiegsrennen größere Stabilität zutraut. „Wir müssen frei sein in der Birne“, lautete seine Forderung. Aber auch sie konnten der zerfahrenen Partie keine Linie geben. Terodde vom Elfmeterpunkt hatte ebenfalls Nerven gezeigt. Er erzielte seinen 21. Saisontreffer erst im Nachschuss, nachdem Torhüter Marius Gersbeck zunächst pariert hatte.

Der KSC demonstrierte sein Selbstbewusstsein auch beim vermeintlichen Aufstiegsfavoriten dieser Spielzeit. Im dritten Spiel binnen einer Woche gingen die Badener nicht Höchsttempo, hatten die HSV-Angriffe jedoch weitgehend unter Kontrolle. Sie holten in den vergangenen acht Partien zwar nur einen Sieg, aber sechs Unentschieden. (dpa)