Demonstration gegen die Runfunkgebühr : Den Protestler in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf!
Derzeit protestiert jeder in Deutschland gegen irgendetwas, was ihm nicht passt. Das ist gutes demokratisches Recht. Da kann es nicht wundern, dass bei der Bauern-, Lkw- und Handwerkerdemo am Montag in Berlin jemand den Aufzug Unter den Linden genutzt hat, um den Öffentlich-Rechtlichen ordentlich eins mitzugeben.
Runenfunk?
Offenbar waren dieser/diese oder am in allergrößten Eile und haben beim „daß“ geschlampt sowie das „d“ bei Rundfunk vergessen. Oder sollte es vielleicht Runenfunk heißen? Egal, die Rundfunkgebühr und die Müllgebühr wurden in einen scharfen Vergleich gepresst.
Dagegen muss demonstriert werden. Nicht gegen die Kritik an ARD, ZDF und Deutschlandradio selbst, auch wenn sie erheblich sachlicher und überzeugender ausfallen könnte. Es gibt durchaus was zu mäkeln und zu meckern.
Meine Kritik an der Kritik ist faktischer. Es wird keine Rundfunkgebühr mehr erhoben, seit der Umstellung des Finanzierungsmodells 2013 muss der Rundfunkbeitrag bezahlt werden. Auch gibt es keine „GEZ-Gebühr“ heißt, weil die Gebühreneinzugszentrale sehr viel feiner Beitragsservice heißt. Wobei der Servicecharakter darin besteht, säumige Zahler zum Zahlen zu animieren. Dafür klingeln keine grauen Männer mehr an der Tür, um mit strengem Blick Empfangsgeräte für ARD, ZDF und Deutschlandradio zu erkennen.
Neben der Rundfunkgebühr existiert die GEZ-Gebühr weiter. Sie hat ihre besonderen Liebhaber. Die „Bild“-Zeitung und Bayerns Ministerpräsident wollen nicht davon ablassen, die „Bild“ aus eingeübter Feindschaft zu den Öffis, Söder, um sein Nein zu einer Beitragserhöhung plakativ zu benennen. „GEZ“ klingt einfach schärfer und gemeiner.
Aber: Die Rundfunkgebühr ist auch als Runfunkgebühr tot, die GEZ-Gebühr ist tot – es lebe der Rundfunkbeitrag!
So, jetzt habe auch ich meinen Privatprotest platziert. Und ich muss sagen, es geht mir erheblich besser. Freue mich schon auf den nächsten Anlass zur Demonstration meiner eigenen Meinung.