Carlos Alcaraz lässt Alexander Zverev keine Chance
Zwei Wochen vor Beginn der French Open hat Alexander Zverev im Finale von Madrid eine Lehrstunde erteilt bekommen. Der Olympiasieger musste sich beim Masters-1000-Event am Sonntag im Endspiel dem spanischen Jungstar Carlos Alcaraz klar mit 3:6, 1:6 geschlagen geben und war dabei völlig chancenlos.
Der 19 Jahre alte Alcaraz, der in den Runden zuvor bereits nacheinander Rafael Nadal und Novak Djokovic bezwungen hatte, zeigte auf dem Sandplatz im Caja Magica eine starke Leistung und gehört in dieser Form zu den Topfavoriten bei den in zwei Wochen beginnenden French Open in Paris. Zverev wartet dagegen weiter auf seinen ersten Titelgewinn in diesem Jahr.
Die deutsche Nummer eins erkannte die Überlegenheit des Spaniers nach der einseitigen Partie neidlos an. „Im Moment bist du der beste Spieler auf der Welt“, sagte Zverev in Richtung von Alcaraz. „Es ist toll für das Tennis, dass wir so einen neuen Superstar haben, der in seiner Karriere viele Grand-Slam-Titel gewinnen wird.“
Für Alcaraz war es bereits der vierte Turniersieg in diesem Jahr. Der Spanier ist der jüngste Tennisprofi in der Geschichte der ATP Tour, der drei Top-Fünf-Spieler in einem Turnier bezwang. In der an diesem Montag erscheinenden Weltrangliste wird sich der Spanier auf Rang sechs verbessern. „Es war eine unglaubliche Woche für mich“, sagte Alcaraz.
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Zverev wusste bereits vor der Partie, was auf ihn zukommen würde. „Für ihn gibt es kein Limit“, hatte Zverev, der in diesem Jahr bislang nur beim kleinen Turnier in Montpellier im Endspiel stand, seinen Finalgegner gelobt. „Dieser Centre Court hat 15 Jahre lang Rafael Nadal gehört, die nächsten 15 Jahre wird er wahrscheinlich Carlos Alcaraz gehören“, sagte die deutsche Nummer eins, die das Turnier in Madrid 2021 gewinnen konnte.
Von einer Titelverteidigung war Zverev am Sonntag aber meilenweit entfernt. Nur zu Beginn konnte er dem Publikumsliebling etwas Paroli bieten. Doch zum 2:4 gab der gebürtige Hamburger erstmals seinen Aufschlag ab, danach war Alcaraz nicht mehr zu stoppen. Während der Spanier fast jeden Ball traf, leistete sich Zverev viele leichte Fehler und fand so nie seinen Rhythmus.
Zverev wirkte deutlich müder als Alacaraz
Dem 25-Jährigen war die Müdigkeit deutlich anzumerken. Sein Halbfinale gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas hatte er zuvor erst am Sonntagmorgen um kurz nach ein Uhr beendet. Alcaraz hatte dagegen deutlich mehr Zeit zur Regeneration, allerdings hatte er am Samstag auch mehr als dreineinhalb Stunden gegen den Weltranglistenersten Djokovic auf dem Platz gestanden.
Doch Verschleißerscheinungen suchte man beim Senkrechtstarter vergeblich. Selbst sein großes Idol Nadal war nicht so jung, als er erstmals in der spanischen Hauptstadt triumphierte. Gegen Zverev nutzte Alcaraz nach nur etwas mehr als einer Stunde seinen vierten Matchball. (dpa)