Alba Berlin ist der verdiente Meister
Es hätte so schön sein können. Am Freitag hätten die Basketballer von Alba Berlin die Meisterschaft in eigener Halle mit 14.500 Fans feiern können, am Ende einer beeindruckenden Serie von dann 20 Siegen in Folge. Doch wie jeder guter Film verlief auch die Saison der Berliner nicht linear und ohne Rückschläge. 44 Stunden musste Alba zittern nach dem vergebenen Matchball – dafür war die Freude am Sonntag umso größer.
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Zum dritten Mal in Folge gewann die Mannschaft den Titel in München. Da der Klub anders als zu Spiel zwei keine Fanfahrt organisierte, waren zwar nur wenige Anhänger mitgereist, die feierten ihr Team in der Heimat des größten Rivalen aber ausgelassen.
Zu Recht, denn was die Mannschaft in dieser Saison geleistet hat, ist noch ein bisschen eindrucksvoller als in den vergangenen Jahren. Mit dem Double hat Alba nun fünf der letzten sechs nationalen Titel gewonnen, und das bei einem Konkurrenten aus München mit etwa doppelt so großem Budget. Diese Konstanz auf allerhöchstem Niveau verdient Respekt – noch dazu bei all den Herausforderungen dieser ewig langen Saison mit 81 Spielen in neun Monaten.
Im vergangenen Sommer hatten mit Niels Giffey, Simone Fontecchio, Peyton Siva und Jayson Granger wieder mal vier Führungsspieler den Verein verlassen. Die Entscheidung, die Trainerlegende Aito Garcia Reneses durch seinen langjährigen Assistenten Israel Gonzalez zu ersetzen, war konsequent, aber nicht ohne Risiko. Dazu die logistischen und gesundheitlichen Schwierigkeiten der Pandemie und die vielen Verletzungen in der ersten Phase der Saison. Im Herbst sah es nicht wirklich gut aus, doch mit Geduld und Vertrauen hat Alba die großen Herausforderungen bravourös gemeistert.
Einer der Helden dieses Erfolgs ist Gonzalez, der sich auf dem höchsten europäischen Niveau in kürzester Zeit einen Namen als Headcoach gemacht hat. Doch im Grunde ist es wieder eine Meisterschaft des Kollektivs. Der Spaß, mit dem die Berliner Basketballer ihrer Arbeit nachgehen, ist ansteckend. Das wurde nicht erst bei den Feierlichkeiten mit den Fans in der Hitze der Münchner Halle deutlich.