Seilbahn-Unglück in Lissabon: Touristenattraktion als Todesfalle – 15 Menschen sterben

- 15 Tote bei schwerem Seilbahn-Unfall in Lissabon – zahlreiche Touristen unter den Opfern vermutet
- Bremsversagen im Verdacht: Alle Standseilbahnen der Stadt sofort stillgelegt
- Portugal in Trauer: Bürgermeister spricht von einem “schrecklichen Abend”
Ein historisches Wahrzeichen, ein Symbol der Stadt und nun ein Ort des Grauens. Am Mittwochabend (03.09.2025) entgleiste die berühmte Standseilbahn “Elevador da Gloria” in Lissabon. Sie raste unkontrolliert die steile Straße hinab, krachte mit voller Wucht gegen ein Gebäude. Die traurige Bilanz: 15 Tote, 18 Verletzte.
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Seilbahn-Unglück in Lissabon: 15 Menschen kamen ums Leben
Die völlig zerstörte Bahn lag nach dem Aufprall seitlich in Trümmern, dichter Rauch stieg auf, Sirenen heulten durch die Altstadt. “Es war wie im Actionfilm”, schilderte eine Passantin die dramatischen Szenen. Eine andere sprach von einem “ohrenbetäubenden Krachen”.TV-Bilder zeigten den Wagen auf der Seite liegend und total zerstört. In Live-Übertragungen mehrerer Sender waren dichte Rauchschwaden und Trümmer zu sehen. Sirenen heulten, während Rettungsteams hektisch und unermüdlich arbeiteten.
Wat een drama. 15 doden. Vorig jaar hebben we er ook ingezeten. #Lissabon pic.twitter.com/p7gmeGUFiL
— Michel ???????? (@Mwvd033) September 3, 2025
Bürgermeister Carlos Moedas sprach von einem “schrecklichen Abend” und rief drei Tage Stadttrauer aus. Ministerpräsident Luís Montenegro sagte alle Termine ab. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa verlangte schnelle Aufklärung, denn eine Katastrophe wie diese hat es in der fast 140-jährigen Geschichte der Lissabonner Seilbahnen noch nie gegeben.
Bremsversagen im Fokus: Wie kam es zu dem Unglück in Lissabon?
Ermittler prüfen jetzt, ob ein technisches Versagen die Katastrophe auslöste. Im Verdacht: defekte Bremsen oder ein gerissenes Zugseil. Betreiber Carris weist Vorwürfe mangelnder Wartung zurück. Trotzdem wurden alle drei historischen Standseilbahnen sofort stillgelegt – umfassende Sicherheitschecks laufen.
Noch ist unklar, wer unter den 15 Todesopfern ist. Da die Bahn überwiegend von Touristen genutzt wird, befürchten Behörden viele ausländische Opfer. Das Institut für Rechtsmedizin arbeitet unter Hochdruck an den Obduktionen. Erste Ergebnisse sollen am Donnerstag vorliegen. Auch international herrscht Bestürzung: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach den Angehörigen ihr Beileid aus.
Die Bahn war seit 1885 eines der Postkartenmotive Lissabons. Auf 265 Metern Strecke überwand sie 45 Höhenmeter – beliebt bei Einheimischen, noch mehr bei Touristen. Jetzt steht das Wahrzeichen für eine Tragödie, die Portugal erschüttert. “Portugal trauert”, so Bürgermeister Moedas. Und mit ihm eine ganze Welt, die fassungslos auf Lissabon blickt.
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bua/sfx/news.de/dpa/stg