Unwetter-Warnung heute 28.11.2024 aktuell: Sturmtief erfasst Deutschland – hier drohen Orkanböen von bis zu 140 km/h
Kurz vor dem Wochenende droht Deutschland eine schwere Unwetterlage. Ein Sturmtief fegt über die Republik hinweg. Wetterexperten warnen vor Orkanböen mit bis zu 140 Stundenkilometer. Wo die Lage besonders brenzlig wird, lesen Sie hier in unserem News-Ticker.
- Aktuelle Wetterprognose für Deutschland im November
- Unwetter-Warnung am 28. November 2024 – Sturmtief fegt über Deutschland
- Orkanböen von bis zu 140 Stundenkilometer drohen
Es wird ungemütlich in Deutschland. Ein ausgeprägtes Sturmtief zieht über die Republik hinweg und sorgt aktuell für eine schwere Unwetter-Lage. Das Sturmtief sorgt seit Mittwoch für einen “eher unentspannten Tag”, wie Meteorologe Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) es formulierte. In der Nacht zum Donnerstag drehte der Wind dann so richtig auf – bis hin zu extremen Orkanböen. “Aber nicht nur Wind spielt eine Rolle. Es fällt auch eine ganze Menge Niederschlag”, sagte der Meteorologe. An der Nordsee, in Schleswig-Holstein sowie in Mecklenburg sind demnach stellenweise 25 bis 30 Liter pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden möglich.
Wetter im November 2024 aktuell – Sturmtief erfasst Deutschland
Ursache ist Tief “Telse”, das sich über dem Ärmelkanal gebildet hat und auf dem Weg nach Deutschland ist. Erst am Donnerstagmittag dürfte es laut DWD nach Polen abziehen. “Dabei ist aber aus Sicht des Wettergeschehens gar nicht so sehr entscheidend, wo sich der Kern des Sturmtiefs befindet, sondern was sich an dessen Flanken abspielt”, erklärte Dietzsch. “Die höchsten Windgeschwindigkeiten treten an der Süd- und Westflanke des Tiefs auf.”
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Warnung vor schweren Unwettern am 28.11.2024: Meteorologen warnen vor Orkanböen
So trifft der Sturm anfangs vor allem Niedersachsen und den Norden Nordrhein-Westfalens. Hier treten bereits seit Mittwochabend teils schwere Sturmböen der Windstärke neun bis zehn mit Windgeschwindigkeiten von 75 bis 90 Kilometern pro Stunde auf. An der ostfriesischen Küste erreicht der Wind den Prognosen zufolge Stärke zehn, auf den Inseln vereinzelt auch Stärke elf. Das entspricht orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 100 bis 110 Kilometern in der Stunde.
Unwetter in Deutschland – hier drohe Orkanböen von bis zu 140 Stundenkilometer
Seit der zweiten Nachthälfte hat sich das Sturmfeld weiter in den Osten verlagert. “Aufpassen sollten ganz besonders Ausflügler auf dem Brocken”, sagte Dietzsch: “Der Gipfel liegt so exponiert, dass hier vorübergehend extreme Orkanböen mit über 140 Kilometern pro Stunde zu erwarten sind.” An der Ostseeküste erreicht der Wind ebenfalls Sturmstärke. “Erst im Laufe des Donnerstagnachmittags und -abends lässt der Wind schließlich nach”, erklärte der Meteorologe.
Winter-Wetter im November 2024 – Polarluft macht Schnee wahrscheinlich
Nach Abzug des Tiefs gelange kältere Polarluft nach Deutschland, die in den Mittelgebirgen die Schneefallgrenzen deutlich absinken lasse, so Dietzsch. Im Erzgebirge zum Beispiel sind demnach in den oberen Lagen fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee möglich. Ebenfalls heftig schneit es an den Alpen, besonders im Allgäu. “Erst in der Nacht zum Freitag hat der ganze Trubel ein Ende”, sagte der Meteorologe. Ein Hoch sorge dann für Wetterberuhigung, allerdings nur vorübergehend. Anschließend drohe es kalt und bei nächtlichen Tiefstwerten von bis zu minus vier Grad auch glatt zu werden.
Unwetter-Alarm in Deutschland: Aktuelle News zur Sturm-Lage
+++ Sturmtief trifft die Bahn: Jeder zweite Fernzug verspätet +++
Ein Sturmtief mit heftigen Böen hat auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn zu zahlreichen Verspätungen geführt. Jeder zweite Zug im Fernverkehr sei seit Mittwoch betroffen und verspätet gewesen, teilte die Bahn mit. Das betraf auch Fahrgäste in anderen Regionen, “weit über Norddeutschland hinaus”. Derzeit stabilisiere sich die Lage, nachdem Einsatzkräfte von Feuerwehr und Reparatur-Teams der Bahn daran gearbeitet hätten, die Strecken wieder befahrbar zu machen. In der Nacht war etwa ein Regionalzug des Unternehmens Metronom auf der Strecke Uelzen-Hannover mit einem umgestürzten Baum kollidiert.
Auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin, wo es am Vormittag zwischenzeitlich keine Direktverbindungen gegeben habe, verkehrten wieder Züge auf direktem Wege, teilte die Bahn mit. Der Sturm habe Gegenstände in Oberleitungen geweht, vor allem im nördlichen Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen hätten umgestürzte Bäume Schäden an Bahnanlagen verursacht und sich auf den Fern-, Regional- und Güterverkehr ausgewirkt.
+++ Regionalzug kollidiert mit umgestürztem Baum in NRW +++
Ein Regionalzug ist in Rheine im Münsterland mit einem umgestürzten Baum zusammengestoßen. Von 44 Insassen seien zwei verletzt worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Ersten Erkenntnissen zufolge sei der Baum am Mittwochabend durch Sturmböen auf eine Oberleitung gestürzt. Die Regionalbahn der Linie 65 habe daraufhin nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Beim Zusammenstoß zersplitterte demnach die Frontscheibe – der Zugführer wurde dadurch leicht verletzt. Rettungskräfte brachten ihn sowie einen Fahrgast mit Kreislaufproblemen in ein umliegendes Krankenhaus. Die übrigen Fahrgäste blieben den Angaben zufolge unverletzt. Bis zum Mittag sei die Bahnstrecke noch in Richtung Münster gesperrt, hieß es weiter.
+++ Zug fährt gegen umgestürzten Baum – Bahnstrecke gesperrt +++
Ein Regionalzug ist in der Nacht auf der Strecke Uelzen-Hannover gegen einen umgestürzten Baum gefahren. Verletzt wurde niemand, wie das Unternehmen Metronom am frühen Morgen mitteilte. Die Folgen für den Verkehr seien aber gravierend: Durch die Kollision sei im Bereich Suderburg die Oberleitung gerissen. Der gesamte Streckenabschnitt Uelzen-Celle-Hannover sei gesperrt.
Fahrgäste werden gebeten, von Fahrten zwischen Hannover-Celle-Uelzen abzusehen und alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei nur in Ansätzen möglich, weil nach Angaben des Unternehmens dafür kaum Busse vorhanden sind.
+++ Sturm zieht über die Niederlande – Frau von Baum erschlagen +++
Durch starken Sturm ist in den Niederlanden ein Mensch ums Leben gekommen. Eine junge Frau sei von einem umstürzenden Baum getroffen worden, teilte die Polizei mit. Die 19-Jährige war nach Angaben der Polizei mit dem Fahrrad unterwegs. Das Unglück geschah am Abend im Ort Lochem nahe der deutschen Grenze im Osten des Landes.
Heftige Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde zogen seit dem Nachmittag über das Land von der Nordsee bis zum Osten. Bäume wurden entwurzelt, und der Verkehr wurde behindert. Die Fluggesellschaft KLM hatte vorsorglich etwa 70 Flüge von und zum Amsterdamer Flughafen Schiphol annulliert.
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fka/news.de/dpa