Star aus Kultserie „Friends“: US-Schauspieler Matthew Perry im Alter von 54 Jahren gestorben

Berühmt wurde er als sarkastischer Witzemacher Chandler Bing in der US-Kultserie „Friends“: Nun ist der Schauspieler Matthew Perry im Alter von 54 Jahren gestorben. Rettungskräfte fanden Perry (Foto aus dem Jahr 2015) am Samstag leblos in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles, wie die „Los Angeles Times“ berichtete. Schauspielerkolleginnen und -kollegen reagierten geschockt auf die Nachricht.

Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Polizei sei um 16.10 Uhr (Ortszeit) benachrichtigt worden. Es habe sich um den Tod eines „Mannes es in seinen 50ern“ gehandelt, sagte der Sprecher, ohne Perrys Namen zu bestätigen. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, Feuerwehrleute seien zu einem „Wassernotfall“ gerufen worden. Dass Perry ertrunken sei, wollte er aber nicht bestätigen.

Laut „LA Times“ und der Promi-Website TMZ, die zuerst über Perrys Tod berichteten, gab es keine Anzeichen für ein Verbrechen. TMZ berichtete, dass beim Fund von Perrys Leiche keine Drogen gefunden worden seien. Demnach wurde der Schauspieler von einem Mitarbeiter gefunden.

Mögest Du Frieden und Glück im Himmel finden, und alle mit Deinem einzigartigen Witz zum Lachen bringen.

Mira Sorvino, Schauspielerin

Perry wurde in den 1990er Jahren durch seine Rolle des Chandler Bing in der weltweit beliebten Fernsehserie „Friends“ berühmt. „Friends“ wurde von 1994 bis 2004 gedreht und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Perry spielte darin einen der sechs Hauptcharaktere neben Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer.

Sie waren „Friends“: David Schwimmer, Jennifer Aniston, Courteney Cox, Matthew Perry, Lisa Kudrow und Matt LeBlanc –aufgenommen 1998.
Sie waren „Friends“: David Schwimmer, Jennifer Aniston, Courteney Cox, Matthew Perry, Lisa Kudrow und Matt LeBlanc –aufgenommen 1998.
© Imago Images /Cinema Publishers Collection

In der Serie ging es um sechs New Yorker Freunde und ihre Beziehungen untereinander. Zum Ende der extrem populären Sitcom erhielten die Schauspieler eine Million Dollar Honorar pro Folge. Die Serie erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, selbst bei Zuschauern, die zu jung sind, um sich an die Original-Ausstrahlung zu erinnern. Im Jahr 2021 gab es eine Wiedervereinigung der sechs Hauptdarsteller in einer Spezialfolge.

Perry litt jahrelang unter Medikamenten- und Alkoholabhängigkeit und verbrachte mehrere Aufenthalte in Entziehungskliniken.

Ich war bei 6000 Treffen der Anonymen Alkoholiker. Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab.

Matthew Perry in seiner 2022 veröffentlichten  Autobiografie

In seiner im vergangenen Jahr erschienenen Autobiografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing“ (Freunde, Liebhaber und die Große Schreckliche Sache) schrieb der Schauspieler, er sei 65 Mal durch den Entzug gegangen und habe rund neun Millionen Dollar ausgegeben, um nüchtern zu werden.

In dem Buch heißt es unter anderem: „Ich habe gut und gern sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, nüchtern zu werden. Ich war bei 6000 AA-Meetings (Treffen der Anonymen Alkoholiker). Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab.“

Perry wurde im US-Bundesstaat Massachusetts geboren und wuchs in Kanada auf, bevor er nach Los Angeles zog. Seine Mutter war eine kanadische Journalistin, die als Pressesprecherin für den damaligen Regierungschef Pierre Trudeau arbeitete.

Perry besuchte dieselbe Schule wie Kanadas Premier Trudeau

Perrys Vater war ebenfalls Schauspieler. Bevor sein Sohn sich für den gleichen Beruf entschied, machte er sich im Teenager-Alter als Tennisstar in Kanada einen Namen.

In den 1980er Jahren hatte Perry Gastrollen in Fernsehserien wie „Unser lautes Heim“. Seine Rolle in „Friends“ war die des sarkastischen und schlagfertigen, aber auch zuweilen unsicheren Chandler. Er wurde fünfmal für den US-Fernsehpreis Emmy nominiert, gewann aber keine der Trophäen. Perry war nie verheiratet.

Neben „Friends“ spielte Perry in Filmen wie „Fools Rush In – Herz über Kopf“ an der Seite von Salma Hayek oder „Keine halben Sachen“ mit Bruce Willis mit.

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„Wir sind unglaublich traurig über den viel zu frühen Tod von Matthew Perry“, hieß es in einer Reaktion des Fernsehsenders NBC, bei dem die Sitcom „Friends“ jahrelang lief. „Er bereitete Hunderten Millionen Menschen auf der ganzen Welt so viel Freude mit seinem perfekten komödiantischen Timing und seinem ironischen Witz“, schrieb NBC Entertainment auf der Plattform X, ehemals Twitter.

In einer Instagram-Botschaft der „Friends“-Produktionsfirma Warner Bros. Television hieß es: „Wir sind am Boden zerstört, von Matthew Perrys Tod zu erfahren. Er war ein wahres Geschenk für uns alle.“

Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der mit Perry dieselbe Schule besucht hatte, nannte seinen Tod „schockierend und traurig“. Er werde niemals die gemeinsamen Schulhofspiele vergessen, schrieb Trudeau auf X. Und er wisse, dass Menschen in aller Welt niemals die Freude vergessen würden, die Perry ihnen bereitet habe.

Schauspielerin Mira Sorvino, die 1994 an der Seite von Perry im Film „Parallel Lives“ spielte, schreib in Online-Diensten: „Oh nein! Matthew Perry! Du liebe, geplagte Seele!“ Und: „Mögest Du Frieden und Glück im Himmel finden, und alle mit Deinem einzigartigen Witz zum Lachen bringen.“

Schauspieler Josh Charles, der mit Perry zusammen in der Serie „The Good Wife“ spielte, schrieb: „Schreckliche Nachrichten. Ruhe in Frieden Bruder“. Ihre Kollegin Selma Blair schrieb auf Instagram, ihr Herz sei gebrochen. „Wir alle haben Matthew Perry geliebt – und ich besonders.“ (AFP, dpa)