Attacke in Duisburger Fitnessstudio: 21-Jähriger schwebt in Lebensgefahr! Polizei sucht Tatverdächtigen per Foto
Nach dem blutigen Angriff in einem Fitnessstudio in Duisburg sucht die Polizei weiter nach dem Täter. Von ihm gibt es bislang nur eine vage Beschreibung. Auch die Hintergründe der Tat sind noch weitgehend unklar. Eines der Opfer schwebt weiterhin in akuter Lebensgefahr.
Knapp drei Tage nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio ist der Tatverdächtige weiter auf der Flucht. “Die Identität steht weiterhin nicht fest. Wir wissen aber, wie er aussieht”, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen. Gesucht wird ein etwa 30-jähriger Mann. Er soll am Dienstagabend in der Umkleide des Fitnessstudios mit einer Hieb- oder Stichwaffe auf vier Männer im Alter von 21 bis 32 Jahren eingestochen haben.
Öffentlichkeitsfahndung nach Attacke in Duisburger Fitnessstudio
Die Polizei sucht nun mithilfe einer Öffentlichkeitsfahndung nach dem mutmaßlichen Täter. Die Ermittler veröffentlichten am Freitag Fotos einer Überwachungskamera aus dem Umfeld des Studios. Mehrere Zeugen haben laut Polizei den auf den Fotos zu erkennenden Mann unabhängig voneinander als Tatverdächtigen identifiziert.
Zu sehen ist eine Person, die sich zu Fuß weg vom Tatort bewegt. Er soll etwa 25 bis 35 Jahre alt sein. Der Mann trug einen schwarzen Vollbart, eine schwarze Jacke, blaue Jeans und schwarze Schuhe mit weißer Sohle. Auf dem Kopf hatte er eine Baseballkappe und auf dem Rücken einen dunklen Rucksack.
Die Polizei warnt davor, den Tatverdächtigen direkt anzusprechen. Zeugen sollen den Notruf 110 wählen. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.
21-Jähriger schwebt in Lebensgefahr! Täter hatte es “gezielt” auf ihn abgesehen
Das 21-jährige Opfer schwebte am Freitag noch in akuter Lebensgefahr. Viele Fragen waren für die Ermittler weiter offen, weil auch die drei anderen Schwerverletzten nur sehr eingeschränkt vernehmungsfähig seien. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, soll sich der Angriff gezielt gegen den 21-Jährigen, der noch immer in Lebensgefahr schwebt, gerichtet haben.
Attacke in Duisburger Fitnessstudio: Ermittler gehen von Auseinandersetzung aus
Wegen fehlender Überwachungskameras sei es schwer, die genauen Abläufe in dem Fitnessstudio in der Duisburger Altstadt zu rekonstruieren, betonten die Ermittler. “Zum Zeitpunkt der Tat haben sich da ungefähr 80 Mitglieder aufgehalten”, sagte Staatsanwältin Jill McCuller am Mittwoch dem WDR. “Sie können sich natürlich vorstellen, dass es dann zu einer Panik gekommen ist und alle wild hin- und hergerannt sind. Und bei der ganzen Panik, die da geherrscht hat, können wir auch gar nicht sagen, wie der Täter entkommen konnte oder gar, in welche Richtung der Tatverdächtige dann geflohen ist.”
Die Ermittler gingen von einer Auseinandersetzung eines oder mehrerer der späteren Opfer mit dem Täter aus. Worum es bei der Auseinandersetzung ging und wie der Konflikt weiterging, werde weiter ermittelt.
Bluttat in Duisburger Fitnessstudio: Wie kam der Angreifer ins Fitnessstudio?
Keines der Opfer ist der Staatsanwaltschaft zufolge bisher vernehmungsfähig. In das Fitnessstudio hinein kommen Kunden mit einer Chipkarte über ein Drehkreuz. Ob der oder die Täter das Drehkreuz übersprangen oder mit einer Karte Einlass bekamen, ist den Ermittlern noch nicht bekannt. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Es handele sich um deutsche Staatsbürger.
Die ersten Notrufe seien gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg eingegangen. Die Ermittler durchsuchten das Fitnessstudio und sicherten es, wie die Polizei am Dienstag erklärt hatte. Am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren.
Polizei befragt Augenzeugen nach Angriff in John-Reed-Fitnessstudio
“Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden”, hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. “Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen.” Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.
Nach Schilderung eines dpa-Reporters waren schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei vor Ort. Augenzeugen seien in einem nahe gelegenen Restaurant von der Polizei befragt worden, berichtete er. Einer habe noch seine Sporttasche dabei gehabt.
Bundestagspräsident Bärbel Gas nach Attacke in Duisburg geschockt
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat sich bestürzt über die Attacke in einem Fitnessstudio in der Duisburger Altstadt gezeigt. “Schrecklich”, schrieb die SPD-Politikerin am Dienstagabend bei Twitter. “Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können.” Bas vertritt als Bundestagsabgeordnete den Wahlkreis 115 Duisburg I. Das Fitnessstudio liegt in dem Wahlkreis.
Schrecklich. Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können. #Duisburg https://t.co/3zssv7sEUd
— Bärbel Bas (@baerbelbas) April 18, 2023
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gom/news.de/dpa