Bären-Alarm in Oberbayern: Braunbär reißt Schafe, erneut Spuren im Schnee! Gefahr für die Bevölkerung?

Ein Braunbär streift durch das Grenzgebiet zwischen Oberbayern und Österreich. Auf einer Alm reißt er Schafe. Zum “Problembären” macht ihn das nicht. Im Ernstfall sind für die Behörden aber trotzdem “alle Maßnahmen” denkbar.

Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim sind viele Menschen beunruhigt: Ein Braunbär ist in der Region unterwegs. Erst hat er im Schnee Tatzenabdrücke hinterlassen, dann auf einer Alm Schafe gerissen. Ein sogenannter Problembär ist er nach ersten Erkenntnissen der Behörden aber nicht.

Bär tötet Schafe im Landkreis Rosenheim

Die staatlichen Stellen sind dennoch wachsam: Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bezeichnet die Sicherheit der Menschen als absolut vorrangig. “Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht”, sagt er am Donnerstag in München. “Bayern ist auf das Thema Bär vorbereitet.”

Im Grenzgebiet der Landkreise Rosenheim und Miesbach zu Österreich sind am Freitag erneut Bärenspuren im Schnee entdeckt worden. Behörden und Nutztierhalter seien informiert worden, teilte das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mit. Das Tier sei jedoch nicht gesehen worden.

In Oberaudorf ist der Bär das große Gesprächsthema. Aber: Das Tier sei ja schon länger in der Region unterwegs, sagt Bürgermeister Matthias Bernhardt. Vielleicht sei es auch schon weitergezogen. Insofern seien die Bürger sicher besorgt, aber “es gibt keinen Volksaufruhr”. Wichtig sei nun, vor allem mit den Almbauern zu sprechen und ihnen zu helfen. Denn einfache Weidezäune könnten einen Bären nicht abhalten.

Im Freistaat werden immer wieder Spuren von einzelnen durchwandernden Bären gesichtet. In Norditalien sorgt derzeit eine tödliche Attacke einer Bärin auf einen Jogger für Aufregung. Bei dem Tier handelt es sich um die Schwester des “Problembären” Bruno, der 2006 in Bayern erschossenen worden war.

Braunbär in Oberbayern könnte zum Problem für Bauern und Touristen werden

Momentan könnten die Landwirte ihre Tiere nicht auf die Almen treiben. “Es entstehen viele Probleme, über die man viel früher schon hätte reden müssen”, sagt Bernhardt. In der Region gebe es ein riesiges Almengebiet. Sollten sich Bären fest ansiedeln, sei es für Landwirte wohl nicht mehr attraktiv, die Almen zu bewirtschaften. Zudem sei der Landkreis ein beliebtes Touristenziel – Gemeinden stünden vor der Aufgabe, Touristen klar zu machen, dass hier unter Umständen ein Bär unterwegs sein könnte.

Bären-Alarm in Deutschland: Raubtier hinterlässt Spuren in Oberbayern

Zuvor hatte ein Bär Tier am vergangenen Wochenende in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim im Grenzgebiet zu Österreich Trittsiegel im Schnee hinterlassen, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt in Augsburg am Montag mitteilte. Die Spuren seien ausgewertet und ein Braunbär bestätigt worden, hieß es. “Behörden, Interessenverbände und Vertreter von Nutztierhaltern wurden informiert”, schrieb das Amt außerdem. Nähere Angaben zu dem Bären seien aufgrund von Trittsiegeln nicht möglich.

Der letzte bestätigte Hinweis auf einen Braunbären in Bayern stammt demnach aus dem Sommer 2022. Im Grenzgebiet zwischen Reutte in Tirol, den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen seien 2022 mehrere Hinweise bestätigt worden. Auch damals war es aufgrund der Spuren nicht möglich, nähere Angaben zu dem Bären zu machen.

Müssen Menschen vor umherstreifenden Braunbären Angst haben?

Angst um ihr eigenes Leben müssen die Menschen in Bayern aber nicht haben. Das Landesamt für Umwelt weist auf die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren hin. Demnach ist die Ansiedlung einer Bärenpoulation im Süden Deutschlands nicht zu erwarten. Allerdings streifen einzelne junge Männchen auf der Suche nach einem Weibchen zum Teil weit umher. Bären leben 120 Kilometer entfernt im italienischen Trentino. Weiter heißt es: “Der Bär ist von Natur aus vorsichtig und weicht dem Menschen in der Regel aus.” Sie könnten sich allerdings neugierig verhalten, wenn sie in der Nähe menschlicher Siedlungen auf leicht erreichbares Futter stoßen oder sie sich an menschliche Nähe gewöhnt haben. Dennoch: “Angriffe auf Menschen sind äußerst selten.”

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gom/news.de/dpa