Wetter aktuell im Januar 2022: Orkanböen und Sturmflut erwartet! Deutschland droht Unwetter-Horror
Der Monat Januar verabschiedet sich auf stürmische Weise: Für das Wochenende vom 29. und 30.01.2022 warnt der Deutsche Wetterdienst vor Orkan-Böen, an der Nordseekünste wappnet man sich für eine Sturmflut.
Es wird ungemütlich in Deutschland: Für das letzte Januar-Wochenende 2022 wird vor Orkanböen und Sturmfluten an der Nordseeküste gewarnt. Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Der für das Wochenende vom 29. und 30. Januar 2022 vorhergesagte Sturm trifft nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag auf Deutschland. Vor allem an der Nord- und Ostsee sowie auf den Gipfeln der nördlichen Mittelgebirge kann er Orkanstärke mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometern pro Stunde erreichen, an den Küsten wird vor einer Sturmflut gewarnt. “Das wird das große Thema in den nächsten Tagen”, sagte ein DWD-Meteorologe am 28.01.2022 in Offenbach.
Orkan-Alarm und Sturmflut-Warnung: Sturmtief fegt am Wochenende über Deutschland
Demnach ziehen die ersten Vorboten des Sturmtiefs bereits im Laufe des Samstags über die Küste hinwegsüdostwärts. Entsprechend nimmt der Wind bis weit ins Binnenland hinein stetig zu. Dort erwartet der DWD Windstärke 11 mit Geschwindigkeiten von 80 bis 110 Kilometern pro Stunde. Über den rund 1.140 Meter hohen Brocken im Harz fegt der Orkan den Angaben zufolge sogar mit 130 bis 140 Kilometern pro Stunde.
Stürmisches Wetter hält Deutschland bis kommende Woche im Würgegriff
Die Harzer Schmalspurbahn schickt vorsorglich auch keine Züge mehr auf den Brocken. Zudem entfielen am Freitag Zugfahrten von Wernigerode nach Drei Annen Hohne und zurück, weil auf der Strecke ein Baum samt Wurzelscheibe umgestürzt ist, wie das Unternehmen in Wernigerode mitteilte.
Das stürmische Wetter hält sich voraussichtlich bis zum Montag. Dabei gibt es am Samstag auch immer wieder Regen-, Schnee- und Graupelschauer bei Tageshöchsttemperaturen von bis zu elf Grad. Am Sonntag gehen die Temperaturen etwas zurück.
Schleswig-Holstein und Hamburg müssen sich auf Sturmflut einstellen
An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und der Elbe kann es nach der Vorhersage des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der Nacht zu Sonntag eine Sturmflut geben. Am stärksten soll sich das nach der Prognose von Freitag in Hamburg bemerkbar machen. Dort wird nach Mitternacht ein Stand von etwa 2,2 Meter über dem normalen Hochwasser erwartet. Tiefliegende Bereiche wie der Altonaer Fischmarkt würden dann teilweise von Wasser überspült. In Dagebüll wird möglicherweise knapp die Sturmflutmarke von 1,5 Meter über dem normalen Hochwasser erreicht.
Für die Ostseeküste erwartet das BSH am Freitagabend höhere Wasserstände. In der Lübecker Bucht sollen es etwa 100 Zentimeter sein, in der Kieler Bucht 110 Zentimeter. Am Donnerstagabend war die Lage trotz angekündigter Sturmflut an der deutschen Nordseeküste beim Hochwasser noch im Rahmen geblieben. Eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) teilte mit, dass die Höchststände teilweise “durchaus auch etwas geringer” ausfielen als vorhergesagt. Auf dem Hamburger Fischmarkt, der bei ähnlichen Lagen häufiger überschwemmt wird, sei das Wasser nur etwas übergeschwappt, berichteten Passanten.
Sturmflut an der Nordseeküste befürchtet: Schutzdünen geben nach
Über den Strand vor den Schutzdünen am Langeooger Pirolatal zieht sich seit Donnerstag eine deutliche, rund 500 Meter lange Abbruchkante. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gab aber Entwarnung. Eine Gefahr für Langeoog und die lebenswichtige Süßwasserlinse im Inselinneren, die das Trinkwasserreservoir bildet, bestehe nicht. Die Abbruchkante sei vielmehr ein zu erwartendes Ergebnis nach den letzten Sandaufspülungen am Strand vor den Dünen. “Das 2020 eingebaute Depot opfert sich sprichwörtlich für die eigentliche Düne und verliert deshalb in Sturmfluten laufend an Breite.”
Am Donnerstag waren an der Küste Windstärken bis 8, in Böen bis zu 10 erwartet worden. Von einer Sturmflut spricht man an der Nordseeküste, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft.
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loc/news.de/dpa