Zecken-Horror in Deutschland: Experte warnt vor gefährlichen Doppelinfektionen
Sommer bedeutet auch Hochsaison für Zecken in Deutschland. Durch einen Biss können sich Menschen mit Borreliose- oder FSME-Erregern infizieren. Nun warnt ein Biologe vor Doppelinfektionen.
Der Sommer birgt nicht nur aufgrund der Hitze gesundheitliche Risiken, auch Zecken stellen ein Problem dar. Gerade im Freien, wie an einem Badesee, können die Spinnentiere lauern und Menschen mit stechen und mit Erregern von FSME oder Borreliose infizieren. Ein Zecken-Experte warnt nun sogar vor einer Doppelinfektion.
Borreliose- und FSME-Horror: Biologe warnt vor Doppelinfektion durch Zecken
“Es gibt leider schon erste Fälle von Doppelinfektionen, wo Zecken sowohl die Erreger der Borreliose und der FSME in sich tragen und Menschen mit beiden Krankheiten anstecken können”, sagte Biologe und Zecken-Experte Dr. Olaf Kahl gegenüber “Bild”. Besonders in einigen Risikogebieten ist das Infektionspotential besonders hoch. Sachsen gilt als Hochrisikogebiet für eine Doppelinfektion. Auch in Bayern ist eine derartige Ansteckung möglich. Zu den Risikogebieten für FSME und Borreliose zählen auch Regionen in Südthüringen Sachsen-Anhalt und Berlin. FSME ist in Süddeutschland auch verbreitet. Welche aktuellen Regionen das Robert-Koch-Institut als Risikogebiete einstuft, erfahren Sie hier.
Symptome einer FSME- und Borreliose-Infektion
Eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch FSME-Viren ausgelöst, die die Hirnhäute, das Gehirn oder das Rückenmark entzünden können. Zuerst machen sich nach der Infektion grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Schüttelfrost bemerkbar, bevor es zu entzündlichen Prozessen kommt. Die Infektion kann zum Beispiel zu langanhaltenden Lähmungen führen. Eine Heilung ist möglich. Das Risiko an FSME zu sterben besteht aber dennoch. Wie das Portal “Infektionsschutz.de” schreibt, stirbt eine Person von 100 “mit Befall des Nervensystems an der Infektion”. Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie allen Menschen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten. Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen notwendig. Nach drei oder fünf Jahren wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen, heißt es auf “impfen-info.de“. Das hängt aber auch mit dem Impfstoff und dem Alter zusammen.
Etwa “10.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Borreliose”, schreibt “gesund.bund.de“. Die Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Sie lässt sich durch die Rote Einstichzelle der Zecke erkennen und macht sich durch grippeähnliche Symptome bemerkbar.
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So entfernen Sie Zecken
Um eine Infektion zu vermeiden sollte schnell gehandelt werden, rät Kahl: “Nach Aufenthalt im Freien unbedingt den ganzen Körper sorgsam nach ihnen absuchen! Weil sich die Borrelien – 30 Prozent der Zecken haben welche – im Mitteldarm befinden, dauert es nach dem Start des Saugvorgangs 12 Stunden bis zur Infektion. Die Viren – unter 1 Prozent haben das FSME-Virus – dringen sofort beim ersten Hautkontakt in den Menschen. Doch reduziert schnelles Entfernen die Viruslast!” Die Zecken lassen sich mit Pinzetten, speziellen Zeckengeräten aus der Apotheke oder Fingernägeln entfernen. Es sollte aber vermieden werden den Körper beim herausholen zu quetschen. Durch vorsichtiges Drehen lösen die Tiere ihre Greifzangen und lassen sich so entfernen. Es soll auch helfen die Zecken mit Nagellack zu beträufeln. dadurch werden sie betäubt und sie bekommen keinen Sauerstoff mehr, so der Zecken-Experte. Um gar nicht erst von zecken gebissen zu werden, ist es ratsam sich durch lange Hosen zu tragen. Hier finden Sie Tipps, wie Sie sich schützen können.
An diesen Körperstellen beißen Zecken gerne zu
Zecken ernähren sich von Blut. “Jede Zecke frisst nur drei Mal in ihrem Leben und immer nur Blut – als 0,5 mm große Larve, als 1,2 mm große Nymphe und als ausgewachsenes Tier, das vollgesaugt über einen Zentimeter groß werden kann”, sagt Kahl. Wirte suchen sie sich nach der wärme des Körpers aus. Auch Schweiß und der Atem kann Zecken anziehen. Zecken beißen sich beim Menschen zum Beispiel hinter Ohren, in Kniekehlen oder in der Leistengegend fest.
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bos/gom/news.de