Unwetter-Warnung vor Orkantief: “Zeynep” im Anmarsch! So stürmisch wird der Start ins Wochenende

Die vergangene Nacht war nur die Ruhe vor dem Sturm – oder besser: die Ruhe zwischen zwei Orkantiefs. Auf “Ylenia” folgt nun “Zeynep”. Der Start ins Wochenende wird für viele Menschen ungemütlich.

Sturmtief “Zeynep” nimmt Kurs auf Deutschland und hat heftige Orkanböen im Gepäck. Bild: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm

Weiten Teilen Deutschlands droht an diesem Freitag schon der nächste Sturm. Nachdem “Ylenia” erst am Donnerstag viele Bäume umstürzen ließ, auf den Straßen zu Unfällen mit einigen Toten und Verletzten führte, den Bahnverkehr durcheinanderbrachte und Schulausfälle verursachte, kommt am 18. Februar von der Nordsee bereits das nächste Orkantief namens “Zeynep”.

Sturmtief “Zeynep” im Anmarsch: Heftige Orkanböen ab Freitagnachmittag vorhergesagt

Schwerpunkt dieser neuen schweren Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Betroffen seien Teile der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringenund Sachsen, hieß es am Donnerstagabend.

In der Nacht zum Freitag ließ der Wind erst einmal weiter nach, wie es am Donnerstagabend im DWD-Warnlagebericht vorhergesagt wurde. Aber die Ruhe wird wohl nur von kurzer Dauer sein. Zwischen Nordsee und Hochrhein soll der Wind am Freitagvormittag zunehmen, vom Nachmittag an beginnt dann die nächste schwere Sturmlage – von West nach Ost ausgreifend. Für die Nordhälfte Deutschlands rechnet der DWD mit orkanartigen Böen und Orkanböen von 100 bis 140 km/h bis ins Flachland. In der Nacht zum Samstag könne der Wind an der Nordsee und in einigen Hochlagen wahrscheinlich sogar noch heftiger sein.

Sturm-Alarm in Deutschland: Schulen bleiben wegen Unwetter geschlossen

Mancherorts dürfte auch am Freitag – wie teils schon am Donnerstag – wieder der Schulunterricht beeinträchtigt sein oder ganz ausfallen. So teilte der Landkreis Goslar in Niedersachsen mit, dass die Schüler und Schülerinnen nicht überall befördert werden könnten. Deshalb wurde dort der Präsenzunterricht in allen allgemein- und berufsbildenden Schulen abgesagt. Aus Hamburg hieß es, Sorgeberechtigte könnten selbstständig entscheiden, ob ihr Kind zu Hause bleibt, sie sollten dann aber unbedingt die Schule informieren.

Feuerwehr warnt vor Sturm “Zeynep”: Am besten alles reinholen

Um Schäden und Unfälle durch den herannahenden Sturm “Zeynep” zu vermeiden, sollten Bürgerinnen und Bürger entsprechende Vorbereitungen treffen. “Alles, was auf der Terrasse ist, was nicht niet- und nagelfest ist, am besten reinholen, in die Garage stellen”, sagte Christopher Rehnert, Leiter der Feuerwehr Lüdenscheid, am Freitagmorgen im ARD-“Morgenmagazin”. Blumenkästen oder andere Gegenstände sollten von Balkonen entfernt werden.

Von Spaziergängen rät Rehnert derzeit ab. Vor allem sollte man nach einem heftigen Sturm Ausflüge in den Wald meiden, da dort abgebrochene Äste herunterfallen könnten. “Die Stunden und die Tage danach können immer noch gefährlich sein.”

Schwerpunkt der neuen Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Betroffen seien Teile der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Sachsen, hieß es am Donnerstagabend.

Zugverkehr durch Orkantief “Zeynep” beeinträchtigt: Zugausfälle und Verspätungen zum Start ins Wochenende

Die Deutsche Bahn erwartet bis einschließlich Samstag Verspätungen und Zugausfälle. Auch noch am späten Donnerstagabend war der Fernverkehr weitgehend eingestellt. “Zwischen Leipzig, Berlin und Hamburg verkehren wieder einzelne ICE-Züge”, informierte die Bahn auf ihrer Website und verwies auf “besondere Kulanzregelungen für die Gültigkeit bereits gekaufter Fernverkehrstickets”.

Küsten wappnen sich für nächste Sturmflut

Für die deutsche Nordseeküste wird auch für Freitag wieder vor Sturmflut-Gefahr gewarnt. Sturmfluten an sich seien durchaus normal, in der Häufigkeit wie im Moment jedoch schon ungewöhnlich, hatte ein Sprecher des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gesagt. An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

Sturmtief “Ylenia” sorgt für Chaos – Mehrere Todesopfer, Rettungskräfte im Dauereinsatz

Auch für die Einsatzkräfte etwa von Polizei und Feuerwehr bedeutet das Herannahen von Orkantief “Zeynep”, dass sie nur kurz durchatmen können. Zuvor hatte schon Orkantief “Ylenia” seit Mittwochabend zu Tausenden Einsätzen geführt. So rückte allein die Berliner Feuerwehr bis Donnerstagabend zu rund 1.300 Einsätzen aus. Es galt zum Beispiel, umgestürzte Bäume zu beseitigen oder beschädigte Gebäude zu sichern.

Mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt starben bei wetterbedingten Unfällen – zwei wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein dritter starb, als sein Anhänger im Sturm auf die Gegenfahrbahn geriet und es dabei zu einem Unfall kam.

Glimpflich ging ein Zwischenfall für die Menschen auf einer Hamburger Hafenfähre aus: Auf stürmischer Fahrt über die Elbe zerschlug am Donnerstagmorgen eine große Welle die Frontscheiben des Schiffs. Nach Polizei-Angaben wurden drei Fahrgäste leicht verletzt.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

loc/news.de/dpa