Tödliche Messer-Attacke in Ludwigshafen: Killer ersticht zwei Menschen! Polizei nennt erste Details zum Messer-Mörder (25)

Die Tat sorgt weit über die Stadtgrenzen von Ludwigshafen hinaus für Entsetzen. Zwei Menschen sterben bei einem Messerangriff, erst eine Schusswaffe der Polizei stoppt den Täter. Viele Fragen sind allerdings noch offen.

Am Dienstag um kurz nach 12.00 Uhr sticht ein Mann im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim auf zwei 20 und 35 Jahre alte Männer ein. Für die beiden kommt jede Hilfe zu spät. Der Täter, so stellt die Polizei den Ablauf später dar, flüchtet von dem ersten Tatort. Einige Hundert Meter entfernt verletzt er dann mit einem großen Messer einen 27-Jährigen in einem Drogeriemarkt. Dort stellen Polizeibeamte den Tatverdächtigen, sie schießen auf den Mann, um ihn zu stoppen. Der 25-Jährige wird schwer verletzt und festgenommen.

Messer-Attacke in Ludwigshafen: Zwei Tote – Täter von Polizei angeschossen

Auch Stunden nach der Tat sind die beiden Tatorte noch mit rot-weißem Flatterband der Polizei abgesperrt. Kriminaltechniker in weißen Schutzanzügen sind am späten Nachmittag vor Ort und sichern Spuren. Einzelne Zelte sind aufgestellt, eines überdeckt eine große Blutlache auf der Straße. Den Tatort vor dem Drogeriemarkt sichern Polizisten mit Maschinenpistolen ab. Innen ist im Eingangsbereich erkennbar, dass Waren aus den Regalen gerissen wurden und auf dem Boden liegen.

Hintergründe der Tat noch völlig unklar: Tatverdächtiger ist 25-jähriger Somalier

Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. Der 25 Jahre alte Verdächtige ist nach Angaben der Polizei somalischer Staatsangehöriger. Ob es einen Zusammenhang zwischen Nationalität und Tat gebe, sei aber noch unklar, sagte ein Sprecher. Zum Motiv sei laut der Beamten noch nichts bekannt. “Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen.” Nach “Bild”-Informationen habe es jedoch einen Streit zwischen dem Täter und einem seiner Opfer gegeben, woraufhin ersterer einen scharfen Gegenstand, den Zeugen als Machete beschrieben hätten, gezückt habe und auf den Mann losgegangen sei. Ein zweiter Mann soll dem Opfer zu Hilfe geeilt und daraufhin selbst angegriffen worden sein. Ob sich der Täter und seine Opfer kannten, sei nicht bekannt.

Wie “Rheinpfalz” berichtet, soll der Tätermittags seine Ex-Freundin in Ludwigshafen-Oggersheim besucht haben, um seine Kinder zu besuchen. Er habe sie jedoch nicht zu Gesicht bekommen und Anwohner-Aussagen zufolge daraufhin die Kontrolle verloren. “Spiegel” will ausSicherheitskreisen erfahren haben, soll der Täter vor den Morden “Allahu akbar” gerufen und einem seiner Opfer eine Hand abgeschlagen haben. Von der Polizei bestätigt sind diese Angaben jedoch nicht.

Messer-Angreifer und drittes Opfer außer Lebensgefahr

Die drei Opfer des Messerangriffs sind nach bisherigen Erkenntnissen Deutsche. Der angeschossene Tatverdächtige und das schwer verletzte Opfer sind nach Informationen der Polizei vom späten Nachmittag außer Lebensgefahr.

Nach tödlichem Messerangriff in Ludwigshafen: Polizei ermittelt in alle Richtungen

Auch das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz sei an den Ermittlungen beteiligt, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). “Es wird natürlich in alle Richtungen ermittelt.” Ebling, erst vor wenigen Tagen zum neuen Innenminister ernannt, zeigte sich am Rande eines Besuchs im Ahrtal betroffen über die Tat. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer, sagte er. “Eine Tat, die uns natürlich bewegt.”

Die Polizei hatte mitgeteilt, dass die Beamten zur Mittagszeit wegen eines Messerangriffs alarmiert worden seien. Der erste Tatort befindet sich auf der Straße in der Nähe von Hochhäusern. Von dort aus flüchtete der Verdächtige dann. Eine Polizeistreife habe die Verfolgung aufgenommen und den Mann in dem Einkaufsmarkt stellen können.

Der Ort der Festnahme befindet sich mitten im Stadtteil Oggersheim. In der Nähe sind weitere Geschäfte, darunter ein Supermarkt, und eine Straßenbahnhaltestelle. Auch Schulen sowie Kindergärten befinden sich in der näheren Umgebung.

Nach tödlicher Messer-Attacke sollen Opfer obduziert werden

Am 19.10.2022 sollen im Laufe des Tages die Opfer des tödlichen Angriffs obduziert werden. Wie ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen sagte, sei zudem geplant, den Tatverdächtigen dem Haftrichter vorzuführen. 

Polizei sperrte Tatorte im Stadtteil Oggersheim weiträumig ab

Die Polizei sperrte die Tatorte schon kurz darauf weiträumig ab. “Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung”, teilte das Polizeipräsidium mit. “Wir sammeln derzeit gesicherte Informationen und berichten zeitnah über den Stand der Ermittlungen.”

Polizei bittet Zeugen um Hinweise, Fotos und Videos von der Tat

Die Polizei richtete eine Anlaufstelle in der Nähe der Tatorte für Zeugen ein. Augenzeugen wie auch Rettungskräften wurde psychologische Hilfe angeboten, um die Geschehnisse verarbeiten zu können. Die Polizei bat Zeugen auch darum, Hinweise, Fotos und Videos von der Tat zu übermitteln. Dazu schalteten die Ermittler ein Portal im Internet frei: https://rlp.hinweisportal.de.

Oggersheim ist ein westlich gelegener Stadtteil von Ludwigshafen mit mehr als 20 000 Einwohnern. Bekannt wurde er als Wohnort des früheren CDU-Bundeskanzlers Helmut Kohl (1930-2017). Ludwigshafen ist hinter Mainz die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und liegt direkt gegenüber von Mannheim (Baden-Württemberg) am Rhein.

Ludwigshafener Oberbürgermeisterin geschockt nach tödlichem Messerangriff

Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) spricht von einem “schweren Tag für die Stadt”. “Die grausame Tat in Oggersheim erfüllt mich mit großem Entsetzen”, sagte Steinruck, die den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausdrückte. “Um unserer Trauer um die Opfer Ausdruck zu geben, habe ich Trauerbeflaggung angeordnet.”

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sba/news.de/dpa