Start in die Champions League: BVB gewinnt souverän, Leipzig blamiert sich

Borussia Dortmund hat seinen Aufwärtstrend zum Start in die Champions League fortgesetzt. Mit dem 3:0 (2:0)-Pflichtsieg über Außenseiter FC Kopenhagen verschaffte sich das Team von Trainer Edin Terzic ein Polster für die nun anstehenden Auswärtsspiele bei Manchester City und dem FC Sevilla. Vor der imposanten Kulisse von 70 700 Zuschauern im Signal Iduna Park, wo erstmals seit 1998 wieder Stehplätze zugelassen waren, sorgten der starke Marco Reus (35.), Raphaël Guerreiro (42.) und Jude Bellingham (83.) für den verdienten Erfolg.

Einen kapitalen Fehlstart erlebte hingegen Rasenballsport Leipzig. Der Pokalsieger verlor zum Auftakt am Dienstag mit 1:4 (0:1) gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk und verpasste den fest eingeplanten Sieg. Die Tore von Marian Schwed (16. Minute/59.), Mychajlo Mudryk (76.) und Lassina Traoré (85.) schockten den Großteil der 41 591 Fans. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Mohamed Simakan (57.) hielt nicht einmal zwei Minuten. Schon die Leipziger Generalprobe beim 0:4 in Frankfurt war ordentlich misslungen.

In Dortmund freuten sich die Fans nicht nur über den Sieg, sondern auch über einen Stadionbesucher. Neuzugang Sébastien Haller, der nach seiner Tumor-Operation auf der Tribüne saß, wurde von den Fans mit Ovationen empfangen. Trotz immer größer werdender Verletzungssorgen kontrollierten die Dortmunder am Dienstag das Spiel. Schon früh in der Saison muss der BVB gleich fünf Offensivspieler ersetzen, weil gegen die Dänen auch noch Thorgan Hazard wegen Oberschenkelproblemen (23.) raus musste. Selbst Stammtorwart Gregor Kobel fällt wegen eines Muskelfaserrisses zunächst aus, sein Vertreter Alexander Meyer wurde bei seinem Champions-League-Debüt aber nur einmal richtig gefordert.

Zunächst tat sich die Borussia gegen die tief stehenden Gäste noch schwer. Kopenhagen zwang den Bundesliga-Zweiten oft zu Verlagerungen auf die Außenbahnen, gefährlich wurde der BVB von dort aber nicht. Stattdessen sorgte eine Kombination durchs Zentrum für die Führung. Nationalspieler Niklas Süle, für den Mats Hummels auf die Bank musste, leitete den Angriff der Gastgeber stark ein und fand Julian Brandt. Wie schon beim 1:0 gegen Hoffenheim am vergangenen Freitag passte Brandt genial auf Reus, der aus kurzer Distanz vollendete. Und der BVB ließ nicht nach. Ganz im Gegenteil.

Dank aggressiver Zweikampfführung holte sich Guerreiro kurz vor Kopenhagens Strafraum den Ball und leitete ihn weiter auf Giovanni Reyna – der 19-Jährige wiederum legte zurück auf den Portugiesen, der nur noch einschieben musste. „Wir müssen erst mal zeigen, dass uns das gestört hat, was letztes Jahr passiert ist in allen Pokalwettbewerben“, hatte Terzic vor dem Anpfiff bei Amazon Prime Video gesagt. Dass der BVB nicht schon wieder in der Gruppenphase ausscheiden will, zeigte er tatsächlich.

Brenzlig wurde es nur zweimal: In der 1. Minute streifte ein Schuss der Gäste den Außenpfosten, kurz nach der Halbzeitpause wehrte dann Torhüter Meyer in höchster Not gegen Lukas Lerager ab. Wenn sich die Dortmunder etwas vorwerfen konnten, dann nur die erneut schlechte Chancenverwertung. Auch im zweiten Durchgang ließ der BVB nicht nach und spielte sich zahlreiche gute Gelegenheiten heraus – nutzte aber nur noch eine. Nach einem erneuten Fehler der Dänen im Spielaufbau schaltete Dortmund blitzschnell um und kombinierte sich in den Strafraum. Dort legte wieder Reyna quer – und fand diesmal Bellingham, der für den Endstand sorgte. (dpa)

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