Nach großem Umbruch: Der Kader des SC Potsdam ist fast komplett
Langsam, aber sicher ist der Kader des Bundesligisten SC Potsdam komplett. Neben Kristina Guncheva wird Raquel Lázaro Castellanos als zweite Zuspielern verpflichtet. Die Spanierin stand zuvor beim italienischen Verein Ondulati Del Savio Vallefoglia unter Vertrag und sammelte bereits Erfahrungen in der Champions League. „Sie ist sehr dynamisch. Obwohl sie noch recht jung ist, bringt sie – durch die italienische Liga und ihre Einsätze im spanischen Nationalteam – eine gewisse Erfahrung im europäischen Volleyball mit“, sagte Cheftrainer Riccardo Boieri über den Neuzugang.
Die Erfahrung wird der Verein in der kommenden Saison brauchen, wenn er nicht nur auf nationaler Ebene punkten will, sondern auch in der Champions League. An dem europäischen Wettbewerb nimmt Potsdam zum nunmehr zweiten Mal teil.
Am Freitag ist Potsdam schließlich noch ein wahrer Transfercoup gelungen. Der Vizemeister und Supercupgewinner nahm die 27 Jahre alte Olympiasiegerin Justine Wong-Orantes unter Vertrag. „Über diese Spielerin braucht man nicht viele Worte zu verlieren, ihre Erfolge sprechen für sich“, sagte Boieri
Eine besondere Herausforderung dürfte angesichts des Kaderumbruchs die Vorbereitung auf die Saison darstellen. Nur wenige Spielerinnen wie Laura Emonts und Anastasia Cekulaev bleiben dem Verein erhalten. Einige sind überdies derzeit beim Nationalteam gefordert und haben kaum Zeit, um sich auszuruhen.
Die Finalrunde der Nations League findet erst im August statt, wenige Wochen vor Saisonstart. Im September und Oktober stehen zudem die Qualifikationsspiele für die Olympischen Spiele in Paris auf dem Programm. Die deutsche Nationalspielerin Antonia Stautz, die vom SC Potsdam verpflichtet wurde, wird dort voraussichtlich neben weiteren Teamkolleginnen vertreten sein.
Eduardo Romero wird Athletiktrainer
Nach dem Abgang von Guillermo Naranjo Hernández steht auch der Trainerstab vor Veränderungen: Riccardo Boieri wird Cheftrainer und José Pablo Salleras Co-Trainer und Scout. Wie der Verein kürzlich bekannt gab, soll der Argentinier Eduardo Romero den Verein außerdem als Athletiktrainer unterstützen. Damit ist das Trainerteam komplett. „Er gehört aus meiner Sicht zu den besten Athletiktrainern der Welt“, sagte Boieri über seinen neuen Kollegen. „Er war von Anfang an mein absoluter Wunschkandidat für diese Position.“
Das erste Ligaspiel bestreiten die Potsdamerinnen am 7. Oktober auswärts gegen den Dresdner SC. Das war schon in der vergangenen Saison der Fall. Damals gewannen sie zwar und starteten selbstbewusst in die Spielzeit, hatten allerdings auch weniger Neuzugänge zu verzeichnen. „Einfach wird das nicht, denn zum Auftakt sind wir noch nicht so eingespielt“, weiß Anastasia Cekulaev. „Trotzdem werden wir alles versuchen.“ Das erste Heimspiel findet am 11. Oktober statt, wenn Potsdam die Ladies in Black Aachen empfängt.
Cheftrainer Boieri ist trotz der Umbrüche zuversichtlich. Die Neuzugänge böten die Chance für ein dynamisches und breit aufgestelltes Team, sagte er gegenüber dem Tagesspiegel. Ob sie auch als Mannschaft zusammenfinden und als Einheit auftreten, wird sich zu Beginn der Saison zeigen.