Jubilare 2023: Picasso, Loriot, Callas und die anderen

Dutzende Ausstellungen in Europa und den USA sind annonciert. Der 50. Todestag von Pablo Picasso – er starb am 8. April 1973 im französischen Mougins – wirft schon länger seine Schatten voraus, viele Schauen wurden bereits dieses Jahr eröffnet. Vor allem in Frankreich und Spanien (mit Madrid, Bilbao und Barcelona), den wichtigsten Wirkungsstätten des Jahrhundertmalers, wird grenzübergreifend geplant. Deutschland steuert unter anderem eine Picasso-Beckmann-Ausstellung bei, ab 17. September im Wuppertaler Von der Heydt-Museum.

Auch wenn die Kunsthalle Bremen ab 29. April einen Veranstaltungs-Countdown zu ihrem eigenen 200. Geburtstag im November startet, gehört 2023 für die Kultur nicht gerade zu den Super-Jubiläumsjahren. Die Musikszene zum Beispiel läuft sich vor allem fürs Anton-Bruckner-Jubiläum 2024 warm (200. Geburtstag), begibt sich 2023 aber schon mal in spätromantische Gefilde, mit dem 150. von Sergej Rachmaninow (1. April) und dem von Max Reger (19. März).

Der Deutsche Musikrat feiert 2023 seinen eigenen 70. sowie sechs weitere institutionelle Jubiläen, darunter 60 Jahre „Jugend musiziert“-Wettbewerb. Geplant ist unter anderem ein Festakt am 19. Oktober in der Berliner Philharmonie.

In der Literatur steht im Frühsommer ein Philosophen-Monat ins Haus, mit 300 Jahre Adam Smith, 400 Jahre Blaise Pascal im Juni und dem 250. von Ludwig Tieck am 31. Mai. Zum 100. Geburtstag von Norman Mailer am 31. Januar erschien bereits Ende November die erste deutschsprachige Biografie des US-amerikanischen Schriftstellers im Langen Müller Verlag.

Und natürlich kann Vicco von Bülow alias Loriot anlässlich seines 100. Geburtstags am 12. November nicht tüchtig genug gefeiert werden: Nie war der deutsche Humor so cool wie zu seinen Lebzeiten.

Bei den Hundertjährigen, die 2023 posthum gewürdigt werden können, finden sich endlich auch einige Frauen, etwa die Schriftstellerinnen Katherine Mansfield (9.1.) und Judith Kerr (14.6.) sowie Maria Callas (2.12.). An den vor allem von Griechenland organisierten Feierlichkeiten zum Geburtstag der griechisch-italienischen Operndiva beteiligt sich auch die Unesco.

Zur männlichen Prominenz, deren 100. nächstes Jahr auf dem Kalender steht, gehören Roy Lichtenstein, György Ligeti, Wolfgang Sawallisch, Italo Calvino, Charlton Heston und Rudolf Augstein.

Und Berlin? Feiert den etwas krummen 160. Geburtstag von Edvard Munch mit einer von der Berlinischen Galerie und dem Potsdamer Museum Barberini präsentierten Doppelschau (ab 18.10.). Die Stadt gedenkt anlässlich des 175. Jahrestags außerdem der Märzrevolution 1848, mit einem Wochenende der Demokratie am 18. und 19. März. Und sie freut sich auf den 45. Christopher Street Day an der Spree – die Wagen rollen am 22. Juli.

Apropos: Die Politik hat 2023 gleich drei 75. Jahrestage auf der Agenda, neben denen der Gründung des Staates Israel und der deutschen Währungsreform mit der Einführung der D-Mark auch der 75. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.        

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