Jesse Watters übernimmt Primetime: Fox News präsentiert Nachfolger für geschassten Moderator Tucker Carlson
Der rechte US-Nachrichtensender Fox News hat einen Nachfolger für den geschassten Moderator Tucker Carlson präsentiert: Der als genauso provozierender konservativer Moderator bekannte Jesse Watters bekomme die Sendung „Jesse Watters Primetime“ zur besten Sendezeit um 20 Uhr, teilte der Sender am Montag mit. Watters, ein verlässlicher Pro-Trump-Konservativer, hat wegen seiner Art, die politische Linke aufs Korn zu nehmen, bereits eine große Anhängerschaft.
Kritik wegen rassistischer Beiträge
Bislang war der 44-Jährige Ko-Moderator der Sendung „The Five“ von Fox News um 19 Uhr. Er hatte nach dem Studium im Jahr 2001 als Produktionsassistent bei Fox News begonnen und war bald live auf Sendung erschienen mit einer angriffsartigen Interview-Technik, die bei den befragten Politikern, Regierungsvertretern oder liberalen Aktivisten oftmals wütende Reaktionen auslöste. Watters wurde teilweise wegen rassistischer Beiträge kritisiert, machte sich über Einwanderer, inbesondere Koreaner lustig und bezeichnete Obdachlose als „Menschen, die im Leben gescheitert sind“. Und er hetzte gegen den Immunologen und Corona-Fachmann Anthony Fauci. Der forderte Watters’ Absetzung, erwartungsgemäß umsonst.
Tucker Carlson hatte im April überraschend den Nachrichtensender verlassen. Die Trennung erfolgte weniger als eine Woche nach dem historischen Vergleich zwischen Fox News und dem Wahlmaschinen-Unternehmen Dominion im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020. Der Nachrichtensender, der zum Medienimperium des Milliardärs Rupert Murdoch gehört, erklärte sich zur Zahlung von 787,5 Millionen Dollar (rund 717 Millionen Euro) an Dominion bereit, um einen Zivilprozess abzuwenden.
Carlsons Name war im Zusammenhang mit dem von Dominion angestrengten Verleumdungsverfahren gegen Fox News immer wieder aufgetaucht. Carlson ist eine der einflussreichsten konservativen Stimmen in den USA und als rechter Scharfmacher bekannt. Kritiker werfen ihm immer wieder rassistische Äußerungen und falsche oder irreführende Angaben vor. Nach dem Aus seiner Sendung brachen die abendlichen Einschaltquoten von Fox News um ein Drittel ein.
Jeremy W. Peters schreibt in der „New York Times“, mit Watters werde sich am Ton in den Sendungen für das Fox-News-Publikum kaum etwas ändern.
Carlsons Name war im Zusammenhang mit dem von Dominion angestrengten Verleumdungsverfahren gegen Fox News immer wieder aufgetaucht. Carlson ist eine der einflussreichsten konservativen Stimmen in den USA und als rechter Scharfmacher bekannt. Kritiker werfen ihm immer wieder rassistische Äußerungen und falsche oder irreführende Angaben vor. Nach dem Aus seiner Sendung brachen die abendlichen Einschaltquoten von Fox News ein.
Carlson selbst setzte seine Abendshow im Kurzbotschaftendienst Twitter fort, wo seine Videos mehr als 100 Millionen Mal angeschaut wurden. Fox News geht gerichtlich dagegen vor. (mit AFP)