Eisbären verpassen den vorzeitigen Einzug ins Play-off-Finale
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Noch Minuten nach der Schlusssirene war die Berliner Fankurve gut gefüllt und die Besucher klatschten, sangen, trommelten. Die restlichen Plätze der Arena am Ostbahnhof allerdings leerten sich schlagartig, die Spieler waren längst in der Kabine verschwunden. Was klar signalisierte, dass das Halbfinale in den Play-offs zwischen den Eisbären und Mannheim noch nicht entschieden ist.
Die Adler hatten mit einem 5:3 (1:1, 1:0, 3:2) auf 1:2 in der Serie verkürzt, so dass es am Dienstagabend in der Kurpfalz weitergeht. Red Bull München hingegen steht bereits als Finalist fest. „Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir alle Serien mit 3:0 gewinnen, insofern ist nicht viel passiert heute“, sagte Manuel Wiederer, der nicht ganz so schnell wie einige Teamkollegen die Arena verlassen hatte.
Wie schon beim 6:3 in Mannheim am Freitag lagen die Eisbären zurück. Markus Hännikäinen ließ die Gäste bereits in der vierten Minute ernsthaft daran glauben, noch mal in diese Halbfinalserie hineinzukommen. Doch die Eisbären hatten zunächst die richtige Antwort parat. In eigener Überzahl landete der Puck bei Frans Nielsen, der passend zu seinem 38. Geburtstag den Ausgleich erzielte.
Keine schnelle Antwort
Die Berliner, die erneut mit Mark Zengerle und Johan Södergran im Aufgebot spielten, zogen immer wieder gefährlich vors Tor von Felix Brückmann. Und es war ihnen anzumerken, dass sie nicht länger als nötig in dieser Serie verharren wollten. Doch es fehlte der Durchbruch an diesem Tag. Auch wenn 13:3-Torschüsse nach dem ersten Drittel vermeintlich klare Verhältnisse vorgaukelten.
Dass Statistiken eben nur eine bedingte Aussagekraft besitzen, zeigte sich daran, dass die Mannheimer den einzigen Treffer im Mittelabschnitt erzielten. Nigel Dawes profitierte davon, dass die Eisbären die Scheibe nicht aus der gefährlichen Zone bringen konnte. So kam sie zum Adler-Stürmer, der eigentlich nur noch einschieben musste.
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Und diesmal gelang den Eisbären keine schnelle Antwort. Die eine oder andere Ungenauigkeit zu viel prägte das Berliner Spiel an diesem Abend. Mal kam die Scheibe zu hart für die Annahme, mal rutschte ein EHC-Profi beim Schussversuch weg oder stolperte über den Puck, so dass eine gefährlich initiierte Aktion versandete. 1:2 hieß es somit nach 40 Minuten, was nach den Erfahrungen aus Spiel zwei, als die Eisbären im Schlussdrittel fünf Tore erzielten, noch keine gravierenden Sorgen hervorgerufen haben dürfte.
Doch die Ausgangslage erschwerte sich wesentlich, als Nicolas Krämmer auf 3:1 für die Gäste erhöhte, die effektiv und mit dem Wissen, dass das Saisonaus nah ist, Nadelstiche setzten gegen Eisbären, die in ihrer Spielorganisation an diesem Tag einig Defizite aufwiesen. „Beim Eishockey passieren Fehler. Heute hat sich meine Mannschaft zu viele erlaubt“, analysierte Trainer Serge Aubin.
Zwei Tore in der letzten Minute
Und je mehr sich diese Partie dem Ende näherte, desto mehr erinnerte sie an den Freitagabend, unter anderen Vorzeichen. Den Gastgebern gelang vor 13.951 Zuschauern nicht allzu viel Konstruktives. Spätestens mit dem zweiten Treffer durch Dawes war klar, dass es zu einem vierten Spiel in Mannheim am Dienstag (19.30 Uhr) kommen wird, in dem es darum geht, diese Serie nicht wieder spannend werden zu lassen.
Dennoch hatte es die Schlussphase in sich. In der 58. Minute ließ Blaine Byron noch mal Hoffnung aufkeimen, indem er in Überzahl das 2:4 erzielte. Doch weil der Berliner Trainer auf volles Risiko ging und Mathias Niederberger aus dem Tor nahm, konnte Dawes mit seinem dritten Treffer des Abends wieder erhöhen – auf 5:2 in der letzten Minute. Dass Johan Södergran auch noch ein Tor in der letzten Minute hatte nur noch statistischen Wert. Und sorgte vielleicht für ein gutes Gefühl für das anstehende vierte Spiel.
„Du brauchst in den Play-offs ein Kurzzeitgedächtnis“, sagte Aubin. „Wir sind auf solche Situationen vorbereitet.“ Schon am Montag soll Spiel drei abgehakt sein und der Fokus ganz auf Dienstag gerichtet sein. Mit der Hoffnung, dass die Fans, die sich auf den Weg nach Mannheim machen, dann einen Finaleinzug besingen können.