Eisbären siegen 3:2 gegen Straubing: Berlin steht vor dem Einzug ins Endspiel
Es muss ja nicht immer bis Mitternacht dauern bei den Eisbären. Am Freitag brauchten die Berliner nicht fast sechs Abschnitte lang, um ihren Gegner zu bezwingen. Der dritte Sieg in der Halbfinalserie gegen die Straubing Tigers ging dem Team von Serge Aubin etwas lockerer von der Hand als der im Verlängerungsspektakel vom Mittwoch in Niederbayern. Diesmal gab es nach 60 Spielminuten einen 3:2 (2:1, 1:1, 0:0)-Heimsieg in der alten Arena am Ostbahnhof mit dem neuen Namen „Uber Arena“. Damit sind die Eisbären nur noch einen Erfolg von der Endspielteilnahme um die deutsche Eishockeymeisterschaft entfernt. Den können sie bereits am Sonntag in Straubing einfahren.
Auch wenn es diesmal schneller ging, so wirkte der hart erkämpfte 4:3-Erfolg der Eisbären aus Spiel zwei in der „Best-of-seven“-Serie natürlich nach. Die Straubinger agierten doch etwas müde, gerade zu Anfang ohne Elan und Aggressivität. Die Eisbären spielten dagegen zwar nicht am oberen Limit ihrer Fähigkeiten, aber was sie veranstalteten und wie sie die Räume nutzten, die ihnen der Gegner bot, das war dann schon sehr stark. Ty Ronning sagte zwar später: „Es war eine harte Schlacht, genauso hatten wir das erwartet.“ Aber ganz so hart war der Gang für die Eisbären wohl nur, weil sie sich das Leben selbst ein wenig schwer machten.
Ronning hatte am Mittwoch das 4:3 in der Verlängerung erzielt und damit das drittlängste Spiel in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga beendet, am Freitag gelang ihm das erste Tor des Spiels. Mithilfe von Straubings Goalie Florian Bugl, der den nicht sonderlich harten Schuss durch seine Schoner gleiten ließ.
Es war eine harte Schlacht, genauso hatten wir das erwartet.
Eisbären-Anreifer Ty Ronning
Als dann Yannick Veilleux noch im ersten Drittel auf 2:0 für die Berliner erhöhte, schien es um den Außenseiter geschehen, so kraftlos wie die Straubinger wirkten. Aber sie waren noch nicht mutlos, Cole Fonstad gelang nach einem Konter der Anschlusstreffer.
So ganz ohne Drama geht es bei den Eisbären in den Play-offs nicht
Das korrigierten die Berliner im zweiten Drittel schnell, Marcel Noebels traf zum 3:1 und nun schunkelten sich die 14.200 Zuschauenden in der Arena fröhlich ein. Was sollte denn hier auch noch passieren? Dass wenig später „ohne Straubing wäre hier gar nichts los“ aus dem Oberrang schallen sollte, intoniert von einigen hundert Fans der Niederbayern, damit war ja nicht zu rechnen.
Aber das Spiel nahm doch noch eine seltsame Wendung, Adrian Klein traf für die Niederbayern und die Berliner schienen doch die Kontrolle zu verlieren. Sie überstanden Ende des Mittelabschnitts eine 3:5-Unterzahl nur mit viel Glück ohne Schaden. Wie schon in weiten Teilen der beiden Spiele zuvor war Straubing wieder die aktivere Mannschaft.
So ganz ohne Drama können sie das anscheinend bei den Eisbären in den laufenden Play-offs nicht. Auch in der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim ging es mitunter doch recht eng zu, obwohl die Berliner dann nach ihrer Auftaktniederlage viermal in Folge gewinnen konnten.
Am Freitag retteten sich die Eisbären in den Schlussminuten sogar noch in Unterzahl ins Ziel und gewannen knapp, aber nicht unverdient. Die Eisbären können damit dann am Sonntag schon den Einzug ins Finale schaffen, in der anderen Halbfinalserie dagegen wird so schnell keine Entscheidung fallen: RB München gewann am Freitag 4:0 bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven, die nun nur noch 2:1 in der Serie führen.