Die Kinostarts der Woche: Was krabbelt Rihanna da montrös im Hochhaus herum?
„Tarantula“, „Mörderspinnen“, „Arachnophobia“, neben Haien hat es kaum eine Tierart derart ins Horrorgenre gedrängt wie die Gliederfüßer. Ekliges Kino diese Woche also aus Frankreich. Wer es gemächlicher mag, kommt mit Ralph Fiennes, einer mythischen Reise oder Mystery aus Brandenburg auf seine Kosten.
1 Konklave
Der Papst ist tot, im Vatikan setzt das ein minutiöses Ritual in Gang. Der Siegelring an der Hand des Pontifex wird abgeschlagen, das Totengemach versiegelt, die Kardinäle reisen an. Wenn der Schwarm der Talar-Träger mit ihren Schärpen und purpurroten Käppis im Hof eintrudelt, nimmt die Kamera die Vogelperspektive ein: Choreografie eines baldigen Machtkampfs.
Nach seinem mit vier Oscars ausgezeichneten Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ hat Edward Berger einen weiteren Männerfilm gedreht. Wer kommt durch, wer setzt sich durch, wer gewinnt die Wahl?
Natürlich lebt das Politdrama, dessen leicht aktualisierter Plot weitgehend kennt, wer Robert Harris‘ gleichnamiges Buch gelesen hat, nicht nur vom Look. „Konklave“ ist als prominent besetztes Psychokammerspiel rund um den Kardinaldekan und Wahlleiter Lawrence angelegt.
Ralph Fiennes verkörpert ihn als integren, besonnenen Diplomaten, der ein in Zeiten weltweiter Lagerbildungen hochaktuelles Plädoyer für den Zweifel hält. Die Gewissheit, sagt er, sei der Feind der Einheit. Und der Toleranz. Christiane Peitz
2 Spiders – Ihr Biss ist der Tod
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Pema im Glück: Sie kann ihren geliebten Tashi heiraten. Dass in den nepalesischen Bergdörfern Polyandrie herrscht und Pema auch seine Brüder heiraten muss, scheint kaum ein Problem.
Karma lebt als Mönch, Dawa ist noch ein Kind und Schwiegereltern gibt es keine. Doch in jeder Einstellung, die Aziz Zhambakievs fantastische Kamera einfängt, wird auch klar: Hier kann kein Mensch allein überleben.
Man muss sich in der Dorfgemeinschaft einfügen, ins Kloster gehen oder dieses Leben verlassen, das bei aller Härte durch die rituellen Gebräuche und die ästhetische Gestaltung des Alltags eine besondere Poesie entfaltet.
Auf 4000 Meter Höhe ist man den Göttern besonders nah und hat seine Wiedergeburt, ein besseres Leben vor Augen. Als Tashi zu einer Handelsreise aufbricht, nimmt das Unglück seinen Lauf.
Das Gerücht, dass die schwangere Pema untreu gewesen wäre, zieht immer weitere Kreise und erreicht schließlich auch Tashi, der aus Sorge vor Gesichtsverlust nicht zu Pema zurückkehrt.
Sie macht sich auf, ihn in den Bergen zu suchen, zunächst mit Karma, schließlich ganz allein und findet auf ihrer geradezu mythischen Reise zu sich selbst. Herzzerreißend und grandios! Ingolf Patz
4 Das Imperium
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Ein Dorf, offenbar zu einer Zeit nicht allzu fern von unserer. Eines Tages findet Skalde (Mathilde Bundschuh), Tochter der verrufenen Außenseiterin Edith (Susanne Wolff) und Schützling des Dorfvorstehers (Ulrich Matthes), ein fremdes Kind im Wald.
Wissend, dass die Gemeinde keine Fremden duldet, nimmt Skalde das Mädchen heimlich mit nach Hause. Als das Dorf davon erfährt, drohen Konsequenzen – Skalde hat das Gesetz gebrochen. Um ihre Position zu behalten und das Kind zu schützen, schlägt sie ein riskantes Geschäft vor.
Vision einer Welt nach dem klimabedingten Zusammenbruch
„Milchzähne“ ist das Spielfilmdebüt der schweizerisch-schwedisch-deutschen Regisseurin Sophia Bösch, die sich des gleichnamigen, international erfolgreichen Romans von Helene Bukowski angenommen hat.
Was immer die Faszination der 2019 erschienenen Vision einer Welt nach dem klimabedingten Zusammenbruch unserer Zivilisation ausmacht, der Film gerät über weite Strecken doch ziemlich spröde, verliert sich im bedrohlich raunenden Dunkel. Vieles bleibt allzu unerklärlich, enigmatisch. Markus Ehrenberg
6 Schwarzer Zucker, Rotes Blut
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.