Tennisturnier in Stuttgart: Zverev nach Auftaktsieg: Kein Kontakt zu Becker

Erst verbal geschmettert, dann sportlich weitergekämpft: Alexander Zverev ist beim Rasenturnier in Stuttgart ins Viertelfinale eingezogen. Eine Aussprache mit Tennis-Legende Boris Becker hat es nach Aussage des deutschen Topspielers bisher aber nicht gegeben. „Er hat mir nicht geschrieben. Kein Kontakt, gar nix“, sagte Zverev nach seinem Sieg gegen den Franzosen Corentin Moutet. „Sehr überraschend“ sei das aus seiner Sicht, sagte der 28-Jährige – und gab Becker damit gleich noch mal einen mit.

„Nicht das schönste Match der Welt“

Nach einem Freilos zum Auftakt gewann Zverev im Achtelfinale gegen Moutet mit 6:2, 7:6 (9:7). Nach 110 Minuten war die Partie entschieden. Im ersten Satz gelangen dem Dritten der Weltrangliste drei Breaks, im zweiten musste er sich aber gewaltig strecken. „Es war nicht das schönste Match der Welt“, sagte Zverev, der nach dem Duell mit der Nummer 91 dennoch zufrieden wirkte. Am Freitag trifft er auf den US-Amerikaner Brandon Nakashima.

Es war Zverevs erstes Match auf dem Weissenhof seit 2019 und sein erstes nach dem Viertelfinal-Aus bei den French Open in Paris. Und sein erstes, nachdem er die öffentliche Kritik des dreimaligen Wimbledon-Siegers Becker zu Beginn der Woche bemerkenswert deutlich gekontert hatte.

Engel jüngster Rasen-Viertelfinalist seit Becker

Vor Zverev hatte bereits Youngster Justin Engel sein erstes Viertelfinale auf der ATP-Tour erreicht. Der 17 Jahre alte Nürnberger bezwang den an Position sieben gesetzten US-Amerikaner Alex Michelsen mit 6:4, 6:4. Engel bestreitet in Stuttgart sein erstes Rasenturnier im Profibereich. Seit Beckers Triumph in Wimbledon vor 40 Jahren ist er nun der jüngste Spieler, der auf diesem Belag ein ATP-Viertelfinale erreicht hat. Nächster Gegner des mit einer Wildcard ausgestatteten Weltranglisten-281. ist der Kanadier Felix Auger-Aliassime.

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Zverev schießt scharf zurück

Zverev, der in Stuttgart auch an seiner Form für das Rasen-Highlight vom 30. Juni bis 13. Juli in Wimbledon feilt, war nach seinem Viertelfinal-Aus gegen den serbischen Altmeister Novak Djokovic in Paris von den Ex-Profis Becker und Barbara Rittner kritisiert worden. Becker hatte ihm Passivität vorgeworfen und mit Blick auf die bislang erfolglose Jagd nach dem ersten Grand-Slam-Titel zu einem neuen Umfeld inklusive Trainerwechsel geraten.

Zverev hatte daraufhin verbal zurückgeschlagen. „Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu“, hatte der gebürtige Hamburger nach seiner Ankunft in Stuttgart gesagt. Da gehöre auch Rittner dazu, deren Meinung er „nicht ernst nehme“.

© dpa-infocom, dpa:250612-930-659960/5

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