Musikkartenspiel zum Verschenken: Wie klingt Musik in den Ohren der anderen?

Mit unseren Sinneswahrnehmungen ist es so eine Sache. Keine Ahnung, was das Blau, das ich sehe, mit der Farbe gemeinsam hat, die eine andere Betrachterin darin erkennt – außer dass wir beide sie Blau nennen. Und wie ist das bei der Musik? Wie klingen Bach oder Taylor Swift in den Ohren der anderen, oder gar Neue Musik?  

Reden wir drüber, vielleicht ja bei einem Gesellschaftsspiel. Das Berliner Zafraan Ensemble, dessen zehn Mitglieder das Leben von heute mittels Musik reflektieren wollen, hat sich gemeinsam mit dem Komponisten François Sarhan ein Kartenspiel ausgedacht. Das Mysterium des Musikerlebnisses packen sie gewissermaßen bei den Hörnern.

Die Idee: Eine Gruppe Musikanten findet eine rostige Spieldose mit seltsamen Dingen darin, Musik, Bilder und Anekdoten, und versucht, sich einen Reim darauf zu machen. Die Übersetzung in Form eines Kartenspiels: Man hört zusammen eine Miniaturkomposition, jeder Spieler ordnet der Musik ein Kartenbild zu und muss die anderen von der eigenen Wahl überzeugen. Sag schon, was hast du gehört? Mit Verlaub, in meinen Ohren klingt das ganz anders!

Probieren wir’s aus, am Spieleabend, zu dem einige Ensemble-Mitglieder in eine Berliner Hotel-Lobby geladen haben. Wir bewundern zunächst die Motivkarten im Tarot-Format, 80 an der Zahl, plus je eine Karte für den 1. Musiker und den Gutachter.

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Fabelwesen, Sphärenklänge: Über die Spielkarten schweben Unterwassergeschöpfe, aber auch Himmelskörper.

© François Sarhan/Zafraan Ensemble

Was für fantastische Motive: Auf den Bildcollagen wimmelt es nur so von Fabelwesen, nautischem Gerät, fliegenden Schiffen, spätgotischen Stadtansichten, wuchernder Pflanzen-Ornamentik, imaginären Himmelskörpern und surrealen Höllenszenen à la Hieronymus Bosch. Ein kleiner Junge taucht in wechselnder Gestalt auf, auch ein Fuchsmann gehört zum Personal. Und Ritter mit Schnabelschuhen und seltsamem Instrumentarium.  

Die Motive, erklärt Zafraan-Pianist Clemens Hund-Göschel, stammen vom Komponisten, der sie auf Grundlage von gemeinfreiem Bildmaterial kreiert hat. François Sarhan bearbeitete historische Stiche, Gemälde und enzyklopädische Illustrationen mittels Künstlicher Intelligenz. Mal mehr, mal weniger: Manche Karten sind komplett selbstgefertigt, manche komplett KI-generiert.  

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