Bekannt aus „Der Kommissar“ : Schauspieler Elmar Wepper ist tot
Der deutsche Schauspieler Elmar Wepper ist gestorben. Das bestätigte seine Agentin mehreren Medien. Wie die „Bild“-Zeitung und die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Weppers Umfeld berichten, starb Wepper unerwartet an Herzversagen. Er sei plötzlich umgekippt, hieß es. „Wir sind unendlich traurig!“, sagte seine Agentin zur Deutschen-Presse.
Wepper wurde 79 Jahre alt. Er hinterlässt eine Ehefrau und einen Sohn.
Wepper kam am 16. April 1944 im bayerischen Augsburg zur Welt. Seinen im Zweiten Weltkrieg verschollenen Vater lernte er nie kennen. Zu seiner Leitfigur entwickelte sich deshalb sein älterer Bruder Fritz, der ihm auch zu seinen ersten schauspielerischen Gehversuchen verhalf.
Beide waren im München der Nachkriegszeit aufgewachsen. „Meine Mutter hat uns unglaublich viel Freiheit und Liebe gegeben. Ich hatte eine ganz fantastische Kindheit“, sagte Elmar Wepper einmal der „Bild am Sonntag“.
„Wir durften spielen, spielen, spielen. Im Sommer sind wir nach dem Frühstück raus, verdrückten am Nachmittag mit Heißhunger irgendein Brot. Erst am Abend, kurz bevor es dunkel wurde, mahnte meine Mutter: „Jetzt kommt aber mal rauf.“
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Mit 14 Jahren spielte Elmar Wepper in München erstmals Theater. Und er wurde Synchronsprecher in der US-amerikanischen Jugendserie „Fury“, später in Kinofilmen als deutsche Stimme von Mel Gibson.
Als Berufung empfand er das Schauspielern zunächst aber nicht. Er studierte lieber, Theaterwissenschaften und Germanistik.
Doch 1974 wechselte sein Bruder Fritz zur späteren Kultserie „Derrick“ mit Horst Tappert, seine bisherige Rolle in der Krimi-Reihe „Der Kommissar“ mit Erik Ode wurde frei. Elmar Wepper ergriff die Chance und wurde Odes neuer Assistent.
Seitdem ist er regelmäßig zu sehen, in Filmen ebenso wie in Serien, etwa in „Der Alte“ oder in „Zwei Münchner in Hamburg“ mit Uschi Glas. Hin und wieder drehten die Brüder auch gemeinsam – wie in der Komödie „Drei unter einer Decke“.
2008 folgte dann Doris Dörries Kinofilm „Kirschblüten – Hanami“: Wepper spielt darin Rudi, der mit einer Reise nach Japan die Träume seiner verstorbenen Frau erfüllen will. Statt leichter TV-Komödie bewegendes Drama – ein Genrewechsel, der den Schauspieler für weitere anspruchsvolle Filmcharaktere empfahl.
„Natürlich freut es mich, dass in meinen späten Jahren das Rollenangebot interessanter geworden ist. Vielleicht traut man mir nach „Hanami“ mehr zu“, mutmaßte Wepper damals. Für seine Rolle in „Kirschblüten – Hanami“ wurde er mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Später stand er dann erneut für Doris Dörrie vor der Kamera, in „Kirschblüten & Dämonen“, der Fortsetzung ihres gemeinsamen Erfolgs. Wepper ist darin wieder Rudi, der wie seine Frau mittlerweile tot ist. Beide erscheinen ihrem Sohn Karl nun als Geister. Regisseurin Dörrie schwärmte von den Dreharbeiten mit Wepper: „Ein vollkommen furchtloser und hingebungsvoller Schauspieler mit großem Herz und riesigem Können, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen war.“
Herz zeigte Wepper auch in der Corona-Krise. Er und seine Kollegin Michaela May bereiteten in der Hochphase Senioren eine Freude – als Teil einer Ehrenamtlichen-Aktion. Einmal in der Woche riefen sie als „Telefonengel“ bei einsamen, alten Menschen an, um sich mit ihnen ein wenig zu unterhalten. Nun hat sein großes Herz aufgehört zu schlagen. (dpa, AFP)