Einbruch im Schlussviertel: Alba Berlin verliert das zwölfte Euroleague-Spiel in Folge

Achteinhalb Minuten sind im Basketball eine Ewigkeit. Wenn man derart lange keine Punkte erzielt, hilft einem auch eine ansonsten sehr gute Leistung meist nicht weiter, vor allem im letzten Viertel. So erging es Alba Berlin am Donnerstagabend. Der Deutsche Meister spielte gegen Maccabi Tel Aviv 32 Minuten ausgezeichnet und hatte gute Aussichten auf ein Ende der internationalen Negativserie.

Doch dann kam die Berliner Offensive völlig zum Erliegen, die Israelis drehten das Spiel mit einem 18:0-Lauf und siegten vor 9755 Zuschauern in der MB Arena 83:70 (19:21, 21:26, 21:16, 22:7). Für Alba war es die zwölfte Niederlage in der Euroleague in Folge.

In der Tabelle bleiben die Berliner mit einer Bilanz von 3:12 weiter Letzter, viel schmerzhafter war allerdings das Gefühl, sich erneut nicht für eine über weite Strecken gute Leistung belohnt zu haben. Schon zuletzt war Alba immer wieder nah dran gewesen, selbst gegen hochklassige Teams wie Barcelona und Monaco, doch das letzte Quäntchen Glück und Qualität hatte gefehlt. Gegen Maccabi fehlte im Schlussviertel deutlich mehr, vor allem Kraft und Selbstsicherheit.

Alba musste auf den erkrankten Center Ben Lammers verzichten, Trainer Israel Gonzalez konnte gegen den physischen Gegner aber immerhin auf die zuletzt ebenfalls gesundheitlich angeschlagenen Christ Koumadje und Yanni Wetzell zurückgreifen. Zudem zeigte sich Tim Schneider zuletzt in starker Form.

Anfangs waren es aber vor allem die Guards beider Teams, die das Spiel bestimmten. Maodo Lo legte mit einem Dreier, einem Steal und einem Korbleger plus Foul gleich gut los. Auf der anderen Seite glänzte erst mal nicht Brown, der an gleicher Stätte im September maßgeblich am spanischen Europameistertitel beteiligt war, sondern Jalen Adams.

Es war ein enges Spiel, in dem sich Alba vor allem defensiv ausgezeichnet präsentierte. Hatten die Berliner in Monaco dem gegnerischen Star Mike James die Laune mit einer Zonenverteidigung verdorben, setzten sie nun wieder auf eine konventionelle Defensive. Das machten sie aber derart konzentriert und ohne Fouls, dass Maccabi kaum in den Rhythmus fand.

Das drohte sich im zweiten Viertel zu ändern. Brown traf trotz ordentlicher Verteidigung von Jonas Mattisseck zwei schwierige Würfe aus der Mitteldistanz und wenn der Spielmacher, der in der Euroleague sowohl bei den Punkten als auch bei den Assists ganz weit oben rangiert, ins Laufen kommt, kann das für den Gegner gefährlich werden.

Doch Alba bremste die Israelis schnell wieder aus. Nach einem Dreier von Lo, einem Korbleger von Johannes Thiemann und der starken Defense von Smith gingen die Berliner mit sechs Punkten Vorsprung in die Pause.

Dieser reduzierte sich im dritten Viertel schnell, denn Maccabi kam sehr treffsicher aus der Kabine. Innerhalb von knapp anderthalb Minuten versenkten die Gäste drei Dreier und kamen auf 49:52 heran. Alba fand jedoch umgehend die richtige Antwort und zog wieder auf neun Punkte davon.

Das Spiel wogte hin und her, Alba haderte mit einigen kontroversen Pfiffen der Schiedsrichter und konnte physisch nicht mehr dagegenhalten. Das nutzten die Israelis und drehten das Spiel.

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