Sportministerin fordert nach Krawalle bei Pokalspiel Konsequenzen
Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu hat nach dem Abbruch eines Fußballspiels wegen Zuschauerkrawallen den nationalen Verband unter Druck gesetzt. Laut Informationen der Sportzeitung „L’Équipe“ soll die Politikerin den Präsidenten der FFF zu entschlossenen Maßnahmen aufgerufen haben. Die Vorfälle beim Pokalspiel zwischen dem Zweitligisten FC Paris und Olympique Lyon seien empörend, soll die Ministerin in ihrer schriftlichen Mitteilung an Noël Le Graët erklärt haben.
Der Verband müsse nun endlich durchgreifen, zitierte die Zeitung weiter. Le Graët hat die Vorfälle als katastrophal bezeichnet. Am Montag soll der Disziplinarausschuss des Verbands zusammenkommen.
Das Spiel zwischen Paris und dem Team des ehemaligen Bundesliga-Trainers Peter Bosz wurde am Freitagabend beim Stand von 1:1 abgebrochen. Der langjährige Bayern-Profi und Nationalspieler Jerome Boateng stand bei Lyon nicht im Kader. Es war zu Fanausschreitungen auf der Tribüne gekommen, dabei wurde Pyrotechnik gezündet und es gab Schlägereien. Zahlreiche Zuschauer stürmten den Platz, um sich in Sicherheit zu bringen.
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Lyon war in jüngster Vergangenheit schon einmal von einem Spielabbruch betroffen. Am 21. November wurde die Partie zwischen Olympique Lyon und Olympique Marseille abgebrochen, nachdem Marseilles Spieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche aus dem Lyoner Fanblock am Kopf getroffen worden war.
Seit Saisonbeginn hat es bereits Vorfälle ähnlicher Art in französischen Fußball-Stadien gegeben. Am 22. August war Payet schon einmal Opfer eines Flaschenwurfs. Im Spiel bei OGC Nizza war er am Rücken getroffen worden und hatte die Flasche anschließend Richtung Zuschauer zurückgeworfen. Im Anschluss kam es zum Platzsturm durch Nizza-Anhänger und Rangeleien mit Spielern und Betreuern. (dpa)