Russisches Passagierflugzeug abgestürzt: Dutzende Tote – Maschine verschwand vom Radar

- Passagierflugzeug im Osten Russlands abgestürzt
- Laut Berichten waren 49 Menschen an Bord, darunter fünf Kinder
- Absturz-Ursache noch nicht bekannt
Im Osten Russlands ist ein Passagierflugzeug abgestürzt. Das teilte der russische Zivilschutz mit. An Bord des Flugzeugs, das auf dem Weg nach Tynda im Amurgebiet an der Grenze zu China war, waren laut Gouverneur Wassili Orlow 49 Personen.
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Die Maschine, eine Antonow vom Typ An-24, verschwand am Mittwochnachmittag (Ortszeit) kurz vor dem Ziel von den Radaren. Sie sei beim zweiten Anflug auf Tynda gewesen, als das Signal verschwand, teilten die Behörden mit. Zuvor habe die Crew aber keine Probleme mit dem Flugzeug gemeldet.
Rettungskräfte fanden das brennende Flugzeugwrack rund 15 Kilometer vom Flughafen entfernt. Die Rettungsarbeiten wurden durch die dort vorherrschende Moor- und Taigalandschaft erschwert. Die Gegend ist nur sehr dünn besiedelt.
Aus der Luft wurden keine Überlebenden entdeckt. Der Rettungshubschrauber konnte nicht am Unglücksort landen. Später bestätigte der Katastrophenschutz die Einschätzung, als ein Bodentrupp die Absturzstelle erreichte: Überlebende gebe es vorläufigen Informationen nach nicht, teilte die Behörde mit.
Das Flugzeug war in der Großstadt Chabarowsk gestartet. Nach einem Zwischenstopp in Blagoweschtschensk sollte es in Tynda landen.
Absturz-Ursache unklar: An-24 ist Uralt-Maschine
Die An-24 ist eines der ältesten noch betriebenen Passagierflugzeuge weltweit. Die Serienproduktion begann Anfang der 1960er Jahre. Die Unglücksmaschine selbst war Medienberichten nach knapp 50 Jahre alt. Die Fluglizenz war demnach aber noch bis 2036 gültig.
Die russische Luftfahrtbranche kämpft mit zunehmenden Problemen, auch weil die westlichen Industrieländer wegen des 2022 von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine Sanktionen gegen den Sektor verhängt haben. Die Lieferung von Flugzeugen und Ersatzteilen an Russland ist verboten. Das führt dazu, dass viele Airlines im Land immer ältere Maschinen nutzen und außer Dienst gestellte Flugzeuge für Ersatzteile nutzen.
Strafverfahren gegen Angara eingeleitet
Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Absturz ein Strafverfahren gegen die Fluggesellschaft Angara wegen des Verstoßes gegen Sicherheitsbestimmungen eingeleitet. Das Flugzeug selbst soll allerdings unmittelbar vor dem Abflug überprüft worden sein. Sicherheitsmängel wurden demnach nicht festgestellt. Die genaue Absturz-Ursache ist noch nicht bekannt.
Korruption ist in Russland weit verbreitet. Oft werden Überprüfungen nur formell durchgeführt. Bereits in der Vergangenheit haben solche Nachlässigkeiten – oft einhergehend mit der Annahme von Bestechungsgeldern – zu schweren Unfällen geführt.
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gom/kns/roj/news.de/dpa