Pflichtspielauftakt der Füchse Berlin: Zuversicht dank stabiler Achse

Auswärtsspiele wecken bei den Füchsen nicht unbedingt die besten Erinnerungen. Die Meisterschaft, die Champions League – all das war im vergangenen Jahr durchaus möglich, wären da nicht die vier unrühmlichen Niederlagen in fremden Hallen zum Abschluss gewesen. „Die Hauptaufgabe in dieser Saison wird sein, dass wir solche Spiele nicht wieder so hergeben“, sagt Berlins Fabian Wiede bestimmt.

Ein veränderter Rhythmus am Spieltag und die Zusammenarbeit mit einem Teampsychologen sollen künftig unter anderem zur Stabilität beitragen. Und bisher waren die Ergebnisse vielversprechend, schließlich waren alle Vorbereitungsspiele auswärts, alle wurden gewonnen. „Am Anfang der Saison zählt aber auch gar keine Ausrede. Da ist jeder frisch und voll motiviert“, sagt der 29-Jährige auch im Hinblick auf den Pflichtspielauftakt des Handball-Bundesligisten beim SC DHfK Leipzig am Montag (19 Uhr/DYN).

Dass der ambitionierte Verein, der Richtung Europapokal drängt, dabei nicht zu unterschätzen ist, weiß Wiede. Doch sein Team und er sind darauf bedacht, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren, in der Abwehr schnell auf den Beinen zu sein und den Ball flüssig laufen zu lassen.

„Im Gegensatz zum letzten Jahr haben wir nicht das Problem, uns einspielen zu müssen. Die ganze Rückraum-Achse ist geblieben“, sagte der Rückraumspieler. „Gerade zum Anfang müssen wir das nutzen und ein Zeichen setzen.“

Wenn es gut läuft – oder eben nicht, geht es darum, den Mund aufzumachen.

Fabian Wiede, Füchse Berlin

Trotzdem schmerzen der Abgang von Mittelmann Jacob Holm und die Verletzung von Kapitän Paul Drux, weshalb das bestehende Konzept dann doch noch einmal etwas umstrukturiert werden musste. So wird Wiede gemeinsam mit Nils Lichtlein und beizeiten ebenso Mathias Gidsel die Spielmacher-Position auffüllen, wobei die Vorbereitung bereits gezeigt hat, dass der gebürtige Brandenburger dabei etwas die Nase vorn hat.

Für Wiede ist es gleichzeitig die Chance, sich nach den überstandenen Nickeligkeiten mit Bundestrainer Alfred Gislason wieder für die Nationalmannschaft zu empfehlen, die in puncto Kreativität und Führungsqualität die Extrapersonalie durchaus gebrauchen könnte.

Zunächst zählt allerdings der Verein und da kann sich Wiede zudem als Kapitän beweisen. „Ich denke, dass ich meine neue Rolle gut angenommen habe“, sagte er. Zwar bleibe sein langjähriger Mannschaftskollege Paul Drux für ihn per forma weiter der Anführer des Teams, bis dieser seine Achillessehnenverletzung überstanden hat, steht Wiede allerdings in der Funktion ein.

„Im Grunde geht es da um Kleinigkeiten. Aber an manchen Stellen ist etwas mehr Interaktion gefragt“, berichtete der 29-Jährige. Sei es im Training bei der Kommunikation mit den anderen Spielern, als Mittelglied zum Trainer, oder aber im organisatorischen Bereich. „Wenn es gut läuft – oder eben nicht, geht es darum, den Mund aufzumachen“, sagte er, „zum Beispiel damit im Training nicht übersteuert wird“.

Bisher scheint sich alles gut zusammengefunden zu haben. Bis auf den an der Hand verletzten Torhüter Viktor Kireev sind alle fit und brennen auf die neue Saison. Insofern stünde einem Auswärtssieg zum Auftakt nichts entgegen.