Gesunder Realismus von Greuther Fürth ist der richtige Weg

Sportgeschäftsführer Rachid Azzouzi hat sich in dieser Woche mehrmals sehr lobend über Stefan Leitl geäußert. Er sei davon überzeugt, dass es für die SpVgg Fürth keinen besseren Trainer gebe, sagte Azzouzi der „Bild“. Gegenüber der „Nürnberger Zeitung“ und den „Nürnberger Nachrichten“ nannte er Leitl einen Top-Trainer.

Keine Worte, die ganz neu sind in der in der Fußball-Bundesliga. Aber Aufsteiger Fürth ist weder gut, noch mittelmäßig gestartet. Sondern sehr schlecht – so schlecht wie noch keine andere Mannschaft nach neun Spieltagen.

Anderswo würde es brodeln. Der Trainer stünde kurz vor der Entlassung beziehungsweise wäre seinen Job bereits los. Nicht in Fürth. Azzouzis Worte, vor allem in dieser Häufigkeit geäußert, klingen nicht nach den üblichen Phrasen in einer Branche, in der die Treueschwüre von gestern morgen mitunter nicht mehr viel wert sind. Aktuellstes Beispiel dafür ist der VfL Wolfsburg und die Entlassung von Trainer Mark van Bommel.

Irgendwie die Wende schaffen

In Fürth scheint Realismus vorzuherrschen. Das Team stößt nach dem sensationellen Aufstieg an Grenzen. Ob ein anderer Trainer das Ruder herumreißen würde, ist mindestens fraglich. Es geht jetzt darum, irgendwie die Wende zu schaffen – oder zumindest mit Anstand durch die Saison zu kommen. Variante eins erscheint für diesen Samstag unwahrscheinlich. Gegner ist auswärts der Tabellendritte SC Freiburg und in Fürths Team gibt es fünf Corona-Fälle.

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Sollte Fürth ausdauernd das Tabellenende zieren, bleibt zu hoffen, dass der Verein die Nerven behält und den Weg trotzdem weiter mit Stefan Leitl geht. Dass sich so etwas auszahlen kann, hat ein Verein nachdrücklich bewiesen: Fürths nächster Gegner Freiburg.