Feuerwerkskörpern in Richtung der Polizei: Dutzende Verletzte nach Ausschreitungen bei Rostock gegen Dresden
Bei den schweren Krawallen beim Spiel der 3. Fußball-Liga zwischen dem FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden (1:0) sind nach Angaben der Polizei Dutzende Menschen verletzt worden.
Wie das Polizeipräsidium Rostock mitteilte, wurden insgesamt 13 Beamte verletzt sowie fünf Stadion-Mitarbeiter bei einem Angriff auf den Catering-Bereich der Gäste-Fans. Überdies mussten den Angaben zufolge am Samstag weitere 33 Personen durch Sanitäter im Stadion behandelt werden.
Bei dem brisanten und als Risikospiel eingestuften Ost-Duell war die Situation in der Halbzeitpause eskaliert. Nachdem vor dem Spiel und während der Pause aus dem Rostocker Fan-Block Feuerwerkskörper gezielt auf Spieler und Dresdner Fans abgeschossen worden waren, zerstörten Dynamo-Anhänger eine Abtrennungsscheibe und versuchten, in den Hansa-Block zu kommen.

© dpa/Michael Schwartz
„Um gewalttätige Übergriffe zu verhindern, wurden in Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundespolizei unverzüglich Kräfte im betreffenden Bereich eingesetzt und die Situation unter Kontrolle gebracht“, teilte die Polizei mit.
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Partie unterbrochen – aufheizte Stimmung auch auf dem Rasen
Zudem hatten offenbar Dresdner Fans während der Halbzeit ein nicht genehmigtes Plakat entrollt. Dessen Entfernung durch die Polizei beantworteten die Anhänger mit dem Werfen von Feuerwerkskörpern in Richtung der Polizei. Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke versuchte zu schlichten, wurde dabei aber von Ordnern zurückgehalten. Die Inhalte des Banners waren zunächst nicht bekannt.
Das heizte die Stimmung auf den Rängen an – und auch auf dem Rasen. Spieler und Verantwortliche gingen kurzzeitig aufeinander los. Später beruhigte sich die Lage wieder.
Während des Einsatzes war die Partie knapp eine halbe Stunde unterbrochen. Insgesamt waren rund 1.300 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz.
Die Zuschauer wurden über die Stadionlautsprecher aufgefordert, jegliche Provokationen zu unterlassen, sei es durch das Verlassen des zugewiesenen Blocks oder durch Pyrotechnik. Dabei wurde auch der sofortige Abbruch der Partie im Falle von weiteren Ausschreitungen angedroht.
Nach der Unterbrechung ging es weiter: Hansa gewann die Partie mit 1:0 durch den Treffer von Nils Fröling aus der 11. Minute, bis zum Abpfiff blieb die Lage auf den Rängen dann ruhig.
Neben den Ausschreitungen im Stadion sind nach Polizeiangaben bereits im Vorfeld des Spiels weitere Straftaten begangen worden. Dazu gehören Sachbeschädigungen, Nötigung im Straßenverkehr, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz sowie Verstoß gegen das Waffengesetz. Drei Tatverdächtige seien identifiziert worden. Zudem sei ein Strafverfahren wegen Raubes von Fan-Utensilien eingeleitet worden. (dpa)