F5-Tornados in Deutschland: So wahrscheinlich sind die lebensgefährlichen Wetter-Monster
Während in den USA jährlich bis zu 1.500 Tornados gezählt werden. Die zerstörungswütigen Windhosen können nämlich weltweit überall dort auftreten, wo es Gewitter gibt. Auch in Deutschland sind Tornados keine Seltenheit.
Tornados in Deutschland: So entstehen die zerstörerischen Windhosen
Unter Tornados verstehen Experten kleinräumige Wetterphänomene. Die Lebensdauer einer solchen rotierenden Luftsäule ist eher kurz. “Damit sich ein Tornado bildet, braucht es mehrere Voraussetzungen gleichzeitig: eine Schauer- oder Gewitterwolke, dazu eine niedrige Wolkenbasis. Die Untergrenze der Wolke bis zum Erdboden beträgt maximal einen Kilometer”, erklärt Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gegenüber der “Bild”. “Die Luft unterhalb dieser Wolke muss ziemlich feucht sein und aufsteigen. Ein entscheidendes Kriterium ist die Windscherung.” Man spricht erst von einem Tornado, wenn der Wind um eine mehr oder weniger senkrechte Achse von der Untergrenze der Wolke bis zum Boden rotiert. Die Luftsäule muss dabei Bodenkontakt haben.
“Wenn gasförmiger Wasserdampf in flüssigen Wasserdampf übergeht, wird Energie frei, und damit wird ein selbstverstärkender Prozess in Gang gesetzt: Dieser Rüssel wird mächtiger, dehnt sich nach unten aus. Wenn der senkrechte Windwirbel den Boden erreicht, hat man einen Tornado. Die Windgeschwindigkeiten, die in seinem Innern auftreten, sind die höchsten, die wir auf der Erde messen oder abschätzen können”, erklärt der DWD-Meteorloge weiter.
Tornado-Monster der Stufe F5 in Deutschland! Klassifizierung von Tornados mit Fujita-Skala
In den USA wüten Tornados hauptsächlich in der sogenannten “Tornado Alley” im Mittleren Westen. Dort prallen häufig trockene-kalte Luftmassen aus dem Norden auf feucht-warme aus dem Süden. Da in Europa solche Unterschiede eher selten sind, treten hierzulande auch deutlich weniger Tornados auf. In Europa treten von Mai bis September etwa 500 bis 700 Tornados pro Jahr auf, heißt es bei “kachelmannwetter.com”. Mehrere Dutzend davon allein in Deutschland. Tornados werden anhand der Fujita-Skala von F0 bis F12 klassifiziert. Unter die Stufe F0 fallen schwache Tornados mit Windgeschwindigkeiten von 64 bis 116 Stundenkilometern. Die Stufen F6 bis F12 sind jedoch nur theoretische Werte, daher endet die Einteilung mit der Stufe F5 mit Windgeschwindigkeiten von 419 bis 512 Stundenkilometern. Solche verheerenden Tornados gehen oft mit Superzellen einher, schreibt der DWD.
So viele Tornados rasen pro Jahr über Deutschland hinweg
Laut “kachelmannwetter.com” bestehe in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle. Während in Baden-Württemberg und Bayern nur zwei Tornados ab der Stärke F4 bekannt sind, sind elf Fälle aus der restlichen Republik bekannt. Bislang wurden nur zwei F5-Tornados in Deutschland registriert: Einer in Mecklenburg-Vorpommern und einer in Sachsen. “Wenn man die Statistik anschaut, lässt sich sagen, dass es in Deutschland jährlich zwischen 20 und 60 Tornados gibt, die nachgewiesen werden können und die auch Schäden verursachen”, sagte Andreas Friedrich der “Bild”.
So verursachte ein Tornado im Mai 2015 in Bützow (Mecklenburg-Vorpommern) Schäden von geschätzt 40 Millionen Euro. Im gleichen Jahr zerstörte eine Windhose in mehreren Ortschaften nahe Augsburg fast 180 Häuser. Der stärkste bekannte Tornado soll laut Aufzeichnungen im Frühsommer 1764 einen Landstrich in Mecklenburg verwüstet haben.
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bua/sig/news.de