Eberl-Aus in Leipzig: Mintzlaff spielt Trennung runter – laut Boss Plenge keine Vertragsauflösung geplant
Max Eberl und die Verantwortlichen von RB Leipzig sind nach Aussage von Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nicht im Streit auseinandergegangen. „Es gab ja auch keinen großen Knall. Es ist auch nicht so, dass wir uns gestritten haben – im Gegenteil. Max und ich hatten gestern noch ein sehr ordentliches und gutes Telefonat geführt“, sagte Mintzlaff im „Sportstudio“ des ZDF am Samstagabend. „Es ist auch nicht so, dass zwischen Max und mir etwas steht, überhaupt nicht. Das war eine Entscheidung, die Max auch nachvollziehen konnte und die er auch akzeptiert hat.“
Der Pokalsieger hatte sich am Freitag von seinem Sportchef Eberl wegen fehlendem „Commitment zum Club“ getrennt, wie RB mitteilte. Dass der Zeitpunkt einen Tag vor dem Spitzenspiel am Samstag gegen Bayern München (2:2) ungünstig gewesen sei, wollte Mintzlaff so nicht stehen lassen. „Man hat heute gesehen: Das hatte keinen Impact, das hatte ich auch vor dem Spiel schon gesagt.“
Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes von Bayer Leverkusen würde einen schnellen Wechsel Eberls zum Rekordmeister Bayern München, wo er schon länger gehandelt wird, kritisch sehen. „Nach so einer Trennung – aus welchen Gründen auch immer das passiert ist – dann sofort wieder irgendwo anders anzufangen, fände ich schwierig“, sagte der Ex-Profi: „Aber das mag ich am Ende auch nicht beurteilen.“
Außerdem spekuliert RB Leipzig auf eine Ablösesumme für Eberl. Laut Johann Plenge, Vorstandsvorsitzender des Pokalsiegers, hat der Club nicht vor, den Vertrag mit Eberl kurzfristig aufzulösen. „Wir haben ad hoc die Intention, uns auf Manchester und Bochum zu konzentrieren. Dann wird Max auf uns zukommen, dann wird man sprechen“, sagte Plenge nach dem 2:2 gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München.
An Eberls Ex-Club Mönchengladbach zahlte Leipzig eine Ablöse von über zwei Millionen Euro. Die soll offenbar wieder eingespielt werden. „Wenn jemand auf uns zukommt, werden wir uns über die Modalitäten unterhalten. Das ist bisher nicht geschehen“, sagte Plenge. Eberl besitzt in Leipzig noch einen langfristigen Vertrag, der laut Medienberichten bis 2026 gelten soll.
Der Geschäftsführerposten des 50-Jährigen soll zeitnah ebenfalls nicht neu besetzt werden. Laut Plenge wolle man sich mit Sportdirektor Rouven Schröder zwar in der Länderspielpause zusammensetzen, an der Struktur wird sich wohl nichts ändern. „Wir sind gut in die Saison gestartet, so wollen wir weitermachen“, sagte der 38-Jährige. (dpa)