Diese Ungleichbehandlung muss man nicht verstehen

Da hatten sich die besten deutschen Eishockeyspielerinnen also im Trainingslager akribisch auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. Und quasi auf dem Weg zum Flughafen kam die traurige Kunde, dass das Turnier nicht stattfinden kann. Aus plausiblem Grund: Im Ausrichterland Kanada sind die Inzidenzzahlen auf einer Höhe mit denen von Deutschland. Wieder einmal hat das Virus eine Sportveranstaltung unmöglich gemacht – so scheint es.

Auf wessen Initiative hin auch immer die Ausrichtung des Turniers zum zweiten Mal nach 2020 für unmöglich erklärt wurde – Weltverband oder eine kanadische Provinzregierung – das spielt keine Rolle. Der Verdacht liegt nahe, dass hier eine Absage einfacher von der Hand ging, als vor wenigen Monaten bei der Junioren-WM der Männer.

Dieses Turnier wurde in Kanada gnadenlos durchgezogen, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Protagonisten: Beim deutschen Team etwa kamen aufgrund von positiven Fällen im gesamten Turnier nicht alle Spieler zum Einsatz. Aber es musste gespielt werden – weil es um viel Geld ging. Schließlich liefen da Talente auf, die für den nordamerikanischen Markt und die Profiliga NHL interessant waren.

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Da war es machbar, das Turnier trotz tobender Pandemie in einer Bubble auszutragen. Bei den Frauen ist dies anscheinend nicht möglich – aus Kostengründen, ist zu hören. Interessiert ja auch keinen, was die Frauen da spielen, werden die Ewiggestrigen blöken. Wer einmal bei Olympia oder WM ein Spiel der Frauen im Eishockey gesehen hat, wird anderer Meinung sein und muss die Ungleichbehandlung nicht verstehen.