Die Jagd nach dem Titel-Hattrick hat begonnen
Das aktuelle Flugchaos ist auch an den Eisbären nicht vorbeigegangen. Peter John Lee, der als stellvertretender Aufsichtsratschef nicht mehr so intensiv wie früher ins Tagesgeschäft involviert ist, aber dennoch kaum eine Trainingseinheit verpasst, kehrte fünf Tage verspätet aus dem Kanada-Urlaub zurück. Sportdirektor Stéphane Richer wartet noch immer auf ein Gepäckstück, das bei einem Flug in die Vereinigten Staaten verschütt gegangen ist.
Immerhin sind alle ausländischen Profis rechtzeitig angekommen, so dass Trainer Serge Aubin sein neues Team am Donnerstag zum ersten Mal um sich scharen konnte. Am Montag findet um 18 Uhr ein öffentliches Training statt.
Leo Pföderl, der sich nach einer Schambeinentzündung und einer schmerzhaften Verletzung am Knöchel den ganzen Sommer über schonen musste, schaute den Kollegen noch zu, die wegen des noch fehlenden Eises im Wellblechpalast in die Halle der Eiskunstläufer ausweichen mussten. „Noch kann ich keine Prognose abgeben, wann ich wieder aufs Eis kann“, sagt der Stürmer. Zudem fehlten mit Torwart-Neuverpflichtung Nikita Quapp, Korbinian Geibel und Bennet Roßmy drei Jungprofis, weil sie mit dem U20-Nationalteam die Weltmeisterschaft in Kanada spielen.
„Der erste Eindruck heute hat mir gut gefallen“, sagt Aubin, „es ist schön, dass die Jungs wieder alle zusammen sind.“ Mit Ausnahme von Quapp konnten sich alle Spieler, die neu im Team sind, entsprechend einführen. Mittelstürmer Peter Regin zum Beispiel, der in der vergangenen Jahr in der Schweizer Liga für Ambrí-Piotta spielte. Zuvor stand er viele Jahre bei Jokerit Helsinki unter Vertrag. 254 Partien bestritt er in der NHL.
Peter Regin folgt auf Frans Nielsen
Regin darf man getrost als den Nachfolger von Frans Nielsen bezeichnen. Beide stammen aus Herning in Dänemark. Nielsen, 38, der seine Karriere nach der Meisterschaft mit den Eisbären und dem WM-Viertelfinaleinzug beendet hat, riet seinem zwei Jahre jüngeren Kumpel zum Wechsel nach Berlin. „Wir haben im Sommer viel Zeit zusammen verbracht“, sagt Regin, „und da ist er nicht müde geworden zu erzählen, wie toll es hier ist.“
Und auch familiär passt alles zusammen. „Nun wohne ich zum ersten Mal seit 17 Jahren relativ nah an meiner Heimat. Da können die Großeltern auch mal kommen, um auf unser Kind aufzupassen.“
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Für die Eisbären passte Regin genau ins Beuteschema. „Du brauchst solche erfahrene Spieler, die den jungen Spieler den Weg aufzeigen und vormachen, wie man als Profi agiert“, sagt Aubin. „Ich glaube, wir haben schon eine sehr gute Mischung.“
Spannend wird zu beobachten sein, wie sich der Zwei- beziehungsweise Dreikampf zwischen Tobias Ancicka, 21, Juho Markkanen, 20, und Quapp, 19, im Tor entwickelt.
„Wir haben auf allen Positionen eine gute Tiefe. Unsere Goalies sind jung, aber sehr talentiert, sie wollen eine Duftmarke setzen. Es wird eine Aufgabe des gesamten Teams sein, vor ihnen einen guten Job zu machen“, so Aubin.
Ab der kommenden Woche besteht Gelegenheit, sich auch außerhalb des Eises richtig kennenzulernen. Die Eisbären brechen dann zum Dolomiten-Cup nach Südtirol auf und testen anschließend in Österreich. Fast zwei Wochen ist man unterwegs. Reisestrapazen, wie sie einige erlebt haben, werden dabei hoffentlich nicht auftreten.