Das HAU veranstaltet die Tanzplattform Deutschland
Die Tanzplattform Deutschland findet vom 16. bis 20. März in Berlin statt. Die Stadt ist damit seit 1994, als das Festival von Nele Hertling, Walter Heun und Dieter Buroch aus der Taufe gehoben wurde, erstmals wieder Austragungsort. Veranstaltet wird sie vom Hebbel am Ufer.
Beim digitalen Pressegespräch präsentiert sich die HAU-Intendantin Anne Vanackere in blau-gelbem Outfit, ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.
13 Arbeiten wurden ausgewählt
Insgesamt 535 Arbeiten, die zwischen September 2019 und Mitte September 2021 entstanden sind, wurden von der Jury gesichtet. Ihr gehören die Journalistin und Wissenschaftlerin Arlette-Louise Ndakoze, der Dramaturg Matthias Quabbe, die Kulturjournalistin und Tanzkritikerin Melanie Suchy, die Wissenschaftlerin und Dramaturgin Ana Vujanovic sowie aus dem HAU Ricardo Carmona, Kurator für Tanz und Performance, und Annemie Vanackere an.
Präsentiert werden in Berlin 13 „bemerkenswerte Positionen des tänzerischen und choreografischen Schaffens“. Aufführungsorte sind neben dem HAU das Deutsche Theater, die HALLE Tanzbühne, Radialsystem, Sophiensaele, Uferstudios und die Volksbühne.
[Behalten Sie den Überblick: Jeden Morgen ab 6 Uhr berichten Chefredakteur Lorenz Maroldt und sein Team im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint über die aktuellsten Entwicklungen. Jetzt kostenlos anmelden: checkpoint.tagesspiegel.de.]
Der Sichtungszeitraum fiel in eine schwierige Zeit, die von Lockdowns geprägt war. Coronabedingt konnten einige der Produktionen bislang nur online gezeigt werden und werden nun zum ersten Mal vor Publikum gespielt.
Wegen der Pandemie hat die Jury sich entschieden, diesmal nur die freie Szene – und nicht die Stadttheater – zu berücksichtigen, da sie jetzt mehr Sichtbarkeit und Unterstützung brauche.
Inhaltlich und ästhetisch unterschiedlich
Die Auswahl sei nicht repräsentativ für die deutsche Tanzszene, sagte Melanie Suchy, das wolle sie auch nicht sein. Diversität und Vielfalt seien durchaus ein Kriterium gewesen bei der Endauswahl, nicht nur im Sinne von Herkunft. Inhaltlich und ästhetisch ganz unterschiedliche Arbeitsweisen sollen vorgestellt werden, so Matthias Quabbe. Auffallend ist, dass die Berliner Tanzszene diesmal stark vertreten ist. Das liege an der Internationalität der Szene, aber auch an den Förderstrukturen in der Hauptstadt.
Die Tanzplattform, die mit ca. 800 000 Euro gefördert wird, ist das erste größere Treffen von Tanzschaffenden seit Beginn der Pandemie. Über 500 Fachbesucher haben sich bislang akkreditiert. Ergänzend findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt.